„Ein klarer Stufenplan“
FESTSPIELE / PFINGSTEN - SOMMER
25/03/20 Vor genau vierzehn Tagen hat noch niemand ernsthaft daran gedacht, dass die Osterfestspiele abgesagt würden. Vor dreizehn Tagen, am 12. März, hat man genau das getan. Was geschieht nun mit den Pfingstfestspielen und mit den Jubiläumsfestspielen im Sommer? Nach Redaktionsschluss erreicht und ein Statement der Festspiele dazu.
Die Salzburger Festspiele hätten „einen klaren Stufenplan zur Vorbereitung der Entscheidungen über die Abhaltung der Festspiele zu Pfingsten und im Sommer“, heißt es in der Pressemeldung von heute Mittwoch (25.3.) Nachmittag. Wir zitieren wörtlich:
„Stufe eins ist am 16. März ausgelöst worden. Den behördlichen Richtlinien folgend, sind seither alle Festspielhäuser und Werkstätten bis zunächst 13. April geschlossen. Das heißt, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wie zum Beispiel auch das Kartenbüro, die von zu Hause arbeiten können, machen dies mit teleworking, natürlich auch das Direktorium selbst.
Die zweite Stufe muß am 15. April beschritten werden. Dann gilt es zu entscheiden, ob die Pfingstfestspiele, die für 29. Mai bis 1. Juni geplant sind, so durchgeführt werden können.“
Intendant Markus Hinterhäuser sei diesbezüglich in stetem Kontakt mit der für die Pfingstfestspiele künstlerisch Hauptverantwortlichen, Cecilia Bartoli. „Diese ist voll Optimismus und denkt auch bereits in Alternativen, falls eine etwaig verkürzte Probenzeit Programmänderungen nötig macht.“ Damit ist zwischen den Zeilen angesprochen, dass die diesjährige szenische Produktion, Donizettis Don Pasquale, dran glauben könnte. Der Knackpunkt wird ja – über die virologischen Schutzmaßnahmen hinaus – sein, ob bis dahin europa- und weltweit die verkehrstechnische Infrastruktur einigermaßen wiederhergestellt ist. Diese benötigen die anreisenden Künstlerinnen und Künstler ebenso wie das Publikum.
„Stufe Nummer drei wird am 30. Mai nötig: Bis dahin muss die Entscheidung fallen, ob und vielleicht auch in welcher Form die Jubiläumsfestspiele stattfinden können. Natürlich haben die Festspiele auch dafür bereits verschiedene Szenarien erarbeitet.“
Man betont in dem Presse-Statement, dass die Entscheidungen „nicht von der Leitung der Festspiele, sondern vom Verlauf der Corona-Pandemie und den damit zusammenhängenden politischen Entscheidungen“ abhingen. „Um das Virus auszurotten, müssen alle zusammenhalten. Daher hat die Gesundheit vor allen künstlerischen und ökonomischen Anliegen Priorität. Aber die Hoffnung, dass die Festspiele ihr Jubiläum mit Musik und Theater begehen können, darf bestehen bleiben.“ Man sei jedenfalls „künstlerisch auf beide Festspiele gut vorbereitet“ und könne „auch die durch die jetzige Schließung verordnete Pause aufholen“. (PSF/dpk)
Bilder: dpk-krie (1); dpk-klaba (1); SF/Bernhard Müller (1)