Operngala junger Stimmen
FESTSPIELE / YOUNG SINGERS PROJECT
25/08/19 Dreizehn Teilnehmer aus elf Ländern boten nach wochenlangem Schnuppern von Festspielluft beim Galakonzert einen Opernreigen von Mozart bis Gounod, von Händel bis Rimski-Korsakow. Publikumslieblinge, mit zahlreichen Bravi bedacht, waren der kandische Bassbariton Joel Allison und der neuseeländische Bariton Benson Wilson mit dem Duett aus Bellinis Puritani.
Von Elisabeth Aumiller
Alle sind bereits Professionals, die mit mehrfachen Wettbewerbspreisen ausgezeichnet sind und Konzert- oder Opernerfahrung mitbringen. Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen haben die großteil etwa Mitte-Zwanzigjährigen, Meisterklassen besucht, musikalischen und darstellerischen Unterricht genossen und konnten kleine Rollen in Festspielaufführungen übernehmen. Erstmals wurde eine Uraufführung, die Kinderoper Der Gesang der Zauberinsel von Marius Felix Lange, sieben ausgewählten Teilnehmern in die Kehle geschrieben, mit ihnen einstudiert und aufgeführt. Alle Mitwirkenden beim Abschlusskonzert am Samstag (24.8.) zeigten hervorragende Leistungen und bewiesen ein hohes Gesamtniveau, wenngleich Unterschiede in Ausstrahlung und künstlerischer Entwicklung naturgegeben sind.
Mit hellem lyrischen Tenor, exzellenter Stimmführung und glänzender Höhe nahm der kanadische Tenor Josh Lovell für sich ein. Bei den Damen fiel die spanische Mezzosopranistin Carmen Artaza durch ihr souveränes Auftreten und ihre schöne lyrische Mezzofarbe auf und reüssierte als Rossinis Cenerentola und Stéphano aus Gounods Roméo et Juliette. Die polnische Sopranistin Joanna Kędzior errang großen Applaus für ihre Spitzentöne.
Als feine lyrische Mozartsängerin mit der Arie der Ilia zeigte sich die irische Sopranistin Sarah Shine. Mit fröhlichem Temperament und glitzernder Koloratur legte sich die Französin Tamara Bounazou mit Gounods Juliette ins Zeug und punktete auch im Ensemble als Donna Anna. Der jünger wirkende 22-jährige Russe Iurii Iushkevich überzeugte mit tragfähig-präsentem und hervorragend geführtem Countertenor.
Für die dunklen Farben war der mexikanische Bass Ricardo Bojórquez zuständig. Klangkräftig zeigten sich die beiden Mezzosopranistinnen, die Georgierin Valentina Pluzhnikova und die Französin Marie-Andrée Bouchard-Lesieur. USA und England waren vertreten durch den lyrischen Tenor James Ley und den englischen Bass Thomas Bennett. Alle zusammen boten schließlich ein mitreißendes Finale mit der Schlussfuge Tutto nel mondo é burla aus Giuseppe Verdis Falstaff.
„So schön war's noch nie“, sagte Präsidentin Helga Rabl- Stadler bei ihrer Abschlussansprache, in der sie den „Jungstars“ gratulierte und dem Mozarteumorchester unter der Leitung von Adrian Kelly für deren großen Einsatz sowie der Kühnestiftung für ihre Unterstützung dankte.
Man möchte den jungen Künstlern das hilfreiche Glück wünschen, ihre vielversprechenden Karriere-Aussichten geschickt weiterführen und erfolgreich einlösen zu können.