Zwei Millionen Glitzerdinger
FESTSPIELE / SWAROVSKY
13/08/19 „Die Kostümwerkstatt der Salzburger Festspielen ist meiner Meinung nach die beste der Welt. Die Zuschauer werden große Augen machen, denn es ist ein riesiger Unterschied, ob man irgendwelche Pailetten auf ein Kostüm näht, oder Swarovski-Kristalle appliziert“, sagt Barrie Kosky. Er führt Regie in der Unterwelt.
Es glänzt und glitzert nicht wenig: Im siebten Jahr der Zusammenarbeit zwischen Swarovski und den Salzburger Festspielen wurden heuer in sieben Produktionen zwei Millionen Kristalle verwendet. Die meisten davon gingen in die Hölle: Das nächste mal funkelt es aus der Unterwelt herauf: Barrie Kosky inszeniert Jacques Offenbachs Orphée aux enfers. Premiere im Haus für Mozart ist am Mittwoch (14. 8.).
Die Kostümbildnerin Victoria Behr entwarf die Kostüme für die Produktion. 67 davon wurden mit Swarovski-Kristallen besetzt. „Das heißt, es funkeln insgesamt etwa 1,1 Millionen Kristalle von der Bühne – vorwiegend Flatbacks und Hotfix-Kristalle.“ Er freue sich, so der Regisseur, dass vor allem die Statisterie auf der Bühne „funkeln, leuchten und strahlen“ wird. „Allein auf den Skeletten wurden 400.000 Kristalle appliziert.“ Die Skelette bauen etwa auf der Bühne um, tanzen und kommentieren das Geschehen, verrät Jan Meier, der Kostüm-Direktor der Festspiele.
„Eine Operette braucht die Opulenz“, betont Regisseur Barrie Kosky. Er sei beeindruckt von der unglaublichen Qualität der Kostüme. „Jan Meier hat sich für das maximale Funkeln entschieden“, sagt Birgit Berthold-Kremser, Senior Vice President von Swarovski zu den Flammenanzügen der Teufel-Tänzer.
Auch in den bisherigen Produktionen hat es gehörig geglitzert: Anna Netrebko trug in der konzertanten Aufführung von Adriana Lecouvreur in der Titelpartie drei verschiedene mit Swarovski-Kristallen besetzte Kleider, die von Kostüm-Direktor Jan Meier designt wurden. Auf dem schwarzen Kleid wuden „tausend Swarovski-Kristalle in Diamond Shape in der Farbe Jet Hematite per Hotfix-Technik appliziert“.
Die Zahlen ist man ja schon fast gewöhnt: Insgesamt wurden 15 Meter Seidenduchesse in zwei Lagen verarbeitet. Auf dem roten bzw. korallenfarbenen Kleid glitzerten etwa 50.000 Swarovski-Kristalle mit Xirius-Rose-Schliff in Rot- und Gelbtönen. Es wurden insgesamt zwanzig Meter Seidensatin, hundert Meter Tüll und zwanzig Meter Seidenorganza verarbeitet. Auf dem Kragen des grünen Kaftans (dreißig Meter Seidenchiffon und acht Meter Dupionseide) waren es dreitausend Kristalle. Auch Anna Netrebkos Gegenspielerin Anita Rachvelishvili als Fürstin von Bouillon erhielt eine Robe aus der Feder von Jan Meier mit unzähligen Kristallen von Swarovski. Auch die neue Buhlschaft ist beglitzert worden. Weitere Glanzlichter setzte man in Alcina, Idomeneo, Médée und in der Kinderoper Der Gesang der Zauberinsel. (SF/dpk)
Bilder: SF / Anne Zeuner