Eine der Autoritäten am Pult
FESTSPIELE / MARISS JANSONS
12/01/18 „Seine Ernsthaftigkeit, seine tiefe Empfindsamkeit, sein ethischer Anspruch und seine künstlerische Klasse geben der Musik eine ebenso seltene wie kostbare Wahrhaftigkeit.“ So Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser über den Dirigenten Mariss Jansons, der am kommenden Sonntag (14.1.) 75 Jahre alt wird.
Seit langem verbindet den lettischen Dirigenten eine besondere Beziehung mit Österreich: So erhielt er mitten im Kalten Krieg im Rahmen eines Austauschprogramms 1969 von den sowjetischen Behörden die Erlaubnis, bei Hans Swarowsky an der Wiener Musikakademie zu studieren und Herbert von Karajan 1970 in Salzburg zu assistieren. Sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab der Karajan-Schüler 1990.
Seither gab er 38 Auftritte mit sieben verschiedenen Orchestern bei den Salzburger Festspielen.
1990 kam er mit seinem Oslo Philharmonic Orchestra und begeisterte Publikum und Kritiker gleichermaßen mit Werken von Tschaikowski, Berlioz und Grieg. Zwei Jahre später war Mariss Jansons erstmals mit dem Orchester seiner Heimatstadt St. Petersburg bei den Festspielen zu Gast, 1994 dirigierte er erstmals die Wiener Philharmoniker in Salzburg. Beinahe jeden Sommer ist der Dirigent seit seinem Debüt mit einem seiner Orchester im Konzertprogramm der Salzburger Festspiele vertreten gewesen. 1999 stieß das Gastspiel des Pittsburgh Symphony Orchestra auf besonderes Interesse, 2006 kam Mariss Jansons erstmals mit seinem Concertgebouw Orchestra und 2007 dann mit seinem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nach Salzburg.
Auf den Operndirigenten Mariss Jansons musste das Salzburger Publikum allerdings in all den Jahren verzichten. Erst Markus Hinterhäuser gelang es 2017 im ersten Jahr seiner Intendanz, Mariss Jansons für eine Oper zu gewinnen. Mit Dmitri Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“, einer der Lieblingsopern des Dirigenten, begeisterte Jansons Publikum und Kritik. 2018 wird er erneut im Opernprogramm vertreten sein: mit Peter Iljitsch Tschaikowskis Pique Dame in der Regie von Hans Neuenfels. (PSF)