Ein vielversprechender Kultur-Markt
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05/11/17 Chinesen und Koreaner gehören in Salzburg zum Stadtbild, und es werden derer immer mehr. Kein Wunder also, dass auch die Salzburger Festspiele diesen Markt im Blick haben. Zehn Tage waren Helga Rabl-Stadler und Markus Hinterhäuser jüngst unterwegs im Fernen Osten, in Peking, Seoul und Shanghai.
Salzburg gehört für chinesische und koreanische Touristen mit Wien zu den Top-Destinationen in Österreich. Im Zeitraum Jänner bis Oktober 2017 besuchten 89.188 Chinesen die Stadt Salzburg. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 13.713 chinesischen Touristen. Aus Südkorea besuchten zwischen Jänner und Oktober dieses Jahres 44.264 Touristen die Stadt Salzburg.
Da macht sich eine „Road Show“ vermutlich bezahlt. Also reisten Helga Rabl-Stadler und Markus Hinterhäuser, die seit Anfang November schon in Berlin, London, München, New York, Paris, Wien und Zürich in eigener Sache die Werbetrommel rührten, auch nach China und Korea. „Den Festspielen ist es wichtig, dem wachsenden Interesse des chinesischen und koreanischen Publikums an Kunst und Kultur aus Europa nachzukommen und wir werden in unserer Meinung vor Ort durch die enthusiastische Aufnahme bestätigt“, freut sich Intendant Markus Hinterhäuser.
Am Beispiel Shanghai, der Metropole mit 24 Millionen Einwohnern: Dort sitzen das Hantang Culture Development und The Rolex Experience on the Bund. Also gab es ein Konzert der Young Singers im Grand Theatre Shanghai (nach deren Tournee durch China) und Programmvorstellungen bei Rolex Shanghai. Die Uhrenfirma hat auch Medienvertreter aus Hongkong und Taiwan eigens eingeflogen zur Präsentation in Shanghai.
Seit 2016 ist Hantang Culture Development der erste chinesische Projektsponsor. „Zwischen den Partnerstädten Salzburg und Shanghai sollen so ‚singende Brücken‘ entstehen“, so Jessica Yu, die Gründerin und Besitzerin von Hantang Culture Development. Hantang Culture wurde im Jahr 2003 gegründet. Das Medienunternehmen aus Shanghai widmet sich der Förderung des ost-westlichen Kulturaustausches. Es erreicht mit den Sendungen „A World of Excellence“ und „The Ultimate Luxury“ über 600 Millionen Menschen und publiziert in über fünfzig TV-Kanälen, auf ebenso vielen Flughäfen, in chinesischen Fluglinien und auf digitalen Medienplattformen in China. Seit 2012 begleitet jährlich ein TV-Team des chinesischen Medienunternehmens die Salzburger Festspiele. Letztes Jahr wurden elf Folgen aus Salzburg gesendet. Das Wort Hantang setzt sich aus den namen zweier chinesischer Dynastien zusammen, die für die Öffnung Richtung Westen stehen. „Genau das ist es, was wir wollen“, sagt Produktionsleiter Lu Yuan. „Das Tor nach China öffnen und die Schönheit der klassischen Musik verbreiten.“
In Peking lud Audi, ebenfalls Hauptsponsor der Festspiele, zur Präsentation, 70 chinesische Journalisten waren da. „Ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren Rolex und Audi. Sie ermöglichen uns ein Dreifaches: Sie unterstützen unser Programm durch ihren finanziellen Beitrag. Sie bringen uns internationales Publikum und sie geben uns eine Plattform für unsere Presseaktivitäten in den von uns bereisten Ländern“, sagt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.
Südkoreas Hauptstadt Seoul war zum zweiten Mal Ort einer Programmpräsentation. Natürlich waren bei all diesen Terminen auch Festspielkünstler mit von der Partie, in Peking zum Beispiel der Tenor Mingjie Lei, einem der YSP-Teilnehmer, der in diesem Jahr durch China getourt ist. Mingjie Lei nahm 2016 am Young Singers Project teil und war auch 2017 auf der Bühne im Großen Festspielhaus zu sehen – in der konzertanten Aufführung von Donizettis Lucrezia Borgia.
Bilder: Salzburger Festspiele