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Der geistreiche Unterbau

FESTSPIELE / DISPUTATIONES

19/07/17 „Dass die musikalische Ouverture spirituelle mit wissenschaftlichen Diskussionen alljährlich vertieft und bereichert werden kann, verdanken wir dem großen Mäzen Herbert Batliner“, erklärt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.

Das Herber-Batliner-Europainstitut wird auch dieses Jahr wieder in Kooperation mit den Salzburger Festspielen eine ausführliche wissenschaftiche Diskussion veranstalten. Die Ouverture spirituelle 2017 steht unter dem Begriff Transfiguration. Das Konzertprogramm begleitend, werden bei den Disputationes Fragen aufgegriffen, die sich mit dem interkulturellen und interreligiösen Dialog auseinandersetzen.

Wurde in den vergangenen Jahren jeweils der Fokus auf eine bestimmte Religion mit all ihren künstlerischen und spirituellen Facetten gerichtet, begeben sich die Disputationes dieses Jahr auf die Suche nach Antworten auf die großen Fragen der Menschheit: nach dem „Woher?“ und „Wohin?“ und nach dem Sinn des menschlichen Daseins und seiner Verwandlung. Als Referenten werden in bewährter Weise Vertreter verschiedener Religionen sowie Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft eingeladen, die sich diesen Fragen stellen und ihre Bedeutung in den eigenen künstlerischen oder wissenschaftlichen Lebensbereichen erörtern. Die Termine in der SalzburgKulisse sind bereits ausgebucht.

Bei der Auftaktveranstaltung liest Burgschauspieler Franz Morak Texte aus der Weltliteratur zum Zyklus des Werdens und Vergehens, als musikalische Umrahmung interpretiert Solo-Oboist Adrian Buzac Benjamin Brittens „Six Metamorphoses after Ovid“. Die vier Podiumsdiskussionen in der SalzburgKulisse stehen unter den Schlagworten „Glauben“, „Staunen“, „Denken“ und „Hoffen“. Unter den hochkarätigen Referenten diskutieren etwa der Quantenphysiker Anton Zeilinger mit dem Astrophysiker Franz Kerschbaum über Erkenntnis in Wissenschaft und Glauben. Der Mathematiker Rudolf Taschner stellt dem evangelischen Bischof Michael Bünker die Frage: Woran glauben?, und Konrad Paul Liessmann macht sich gemeinsam mit der Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz Gedanken zur Endlichkeit. Nicht nur die Darstellung von Gott in der Gegenwartsliteratur, auf der Bühne und im Museum wird weiters das Publikum zum Staunen bringen.

Die Sammelbände Disputationes-Vorträge erscheinen jedes Jahr beim Studienverlag und sind im Buchhandel und Festspielshop erhältlich.

Natürlich gibt es auch wieder das Festspiel-Symposion. Zwanzig Jahre lang leitete der Salzburger Rechts- und Kultur-Philosoph Michael Fischer die Festspiel-Dialoge. Nach seinem Tod 2014 haben die Festspiele in den letzten beiden Jahren selbst wissenschaftliche Begleitprogramme mit Forschern, Politikern und Künstlern für ein breiteres Publikum im Rahmen der Freunde-Veranstaltungen angeboten. Das Thema heuer: „Macht Freiheit Menschsein“.

„Ein besonderer Höhepunkt wird sicherlich der Auftritt von Wolf Biermann, der gerade mit einer berührenden Biografie die Hitliste des Buchhandels erobert“, freut sich Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Denn er plane „alle seine Talente vorzuführen: als Zeitgenosse, als Lyriker und als Liedsänger auf seiner Gitarre“. Die Veranstaltung mit ihm (am 17. August um 10 Uhr) findet wegen des zu erwartenden Interesses nicht im Schüttkasten statt, sondern in der Großen Aula.

Der Schriftsteller Ilija Trojanow, der Philosoph Konrad Paul Liessmann und die Journalistin

Doris Knecht sind am 31. Juli bei den Festspielfreunden zu Gast, am 10. August ebenfalls um 10 Uhr die Philosophin Svenja Flaßpöhler, der Psychiater Reinhard Haller und der Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff. (PSF)

Das Programm der Disputationes 2017 (von 21. bis 25. Juli): www.europainstitut.co.at
Für die drei Termine des Festspielsymposions ist eine Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erforderlich.
Das Kalendarium der Freunde der Salzburger Festspiele: www.festspielfreunde.at

 

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