Einer, der wohl alles über sein Museum weiß
HAUS DER NATUR / LEITUNG
05/05/22 Robert Lindner ist der neue Direktor des Hauses der Natur. Der bisherige Direktor-Stellvertreter löst Norbert Winding ab, der sich nach dreizehn Jahren an der Spitze des Hauses in den Ruhestand verabschiedet.
Von Reinhard Kriechbaum
Bei den heimischen Säugetieren kennt er sich bestens aus: Über diese Spezies und ihr Vorkommen im Bundesland Salzburg hat Robert Lindner eine Monographie geschrieben (gemeinsam mit Eberhard Stüber und Maria Jerabek). 2014 ist dieses Buch erschienen. Lindner ist auch Ansprechpartner für die „Plattform Säugetiere“ im Haus der Natur. Da geht es um die Erfassung und Dokumentation der Säugetierfauna Salzburgs.
Einem ganz anderen Thema gilt eine noch sehr neue Buchpublikation, für die der neue Direktor gemeinsam mit Robert Hoffmann als Herausgeber zeichnet: „Ein Museum zwischen Innovation und Ideologie. Das Salzburger Haus der Natur in der Ära von Eduard Paul Tratz, 1913–1976“ ist im November des Vorjahres im Studienverlag erschienen. Da geht es also auch um die die nicht ganz unbedenkliche Rolle, die der Museumsgründer in der Nazizeit spielte. Als Leiter der Abteilung Sammlungen und Wissenschaft am Haus der Natur weiß der neue Museumschef, wo die ideologisch belasteten Dinge liegen. Lindner war Projektleiter für zeithistorische Aufarbeitung. Viel einfacher wohl war sein bisheriger Job als Kurator der Wirbeltiersammlung.
Robert Lindner wurde am 13. September 1966 in Wien geboren. Er absolvierte ein Biologie-Studium an den Universitäten Wien, Salzburg und Sheffield. Bereits im Jahr 2000 hatte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter seinen ersten beruflichen Kontakt mit dem Haus der Natur, im Anschluss arbeitete er in der Beratung und Umsetzung von Datenbanklösungen für Museen sowie als Selbstständiger in einem technischen Büro für Biologie. Sammlungsleiter im Haus der Natur ist er seit 2009, seit 2015 ist er auch Direktor-Stellvertreter.