Mehr Suppe in die Kunst!
MUSEUM DER MODERNE / SOZIALPROJEKT
22/12/21 Schabus kocht! Ein Kunstprojekt am Museum der Moderne Salzburg wurde zum konkreten Hilfsprojekt. Beteiligt sind – kochend – das arthotel Blaue Gans und – verteilend – die Caritas: Suppe wird gekocht, in Gläser gefüllt und kostenlos weitergegeben etwa jene, die das Haus Elisabeth der Caritas Salzburg aufsuchen.
Die Produktion einer Knochenbrühe für die Caritas Salzburg basiert auf einer Idee und einem Rezept des Künstlers Hans Schabus. Initiiert wurde als Projekt im Rahmen der Ausstellung Out of the Box: Gordon Matta-Clark der Generali Foundation. In Folge hat sich das arthotel Blaue Gans bereiterklärt, die Suppe unentgeltlich nach dem Rezept von Schabus zu kochen, abzufüllen und dem Caritasverband der Erzdiözese Salzburg zur Abgabe an Bedürftige zur Verfügung zu stellen. So schildert das Museum der Moderne das Projekt: „110 Viertelgläser der Suppe wurden kürzlich von Eigentümer und Geschäftsführer der Blauen Gans, Andreas Gfrerer, frisch gekocht an die Caritas übergeben.“ Dazu Brigitte Wiesauer, bei der Caritas Salzburg für Unternehmenskoopera-tionen und Eventmanagement verantwortlich: „Das außergewöhnliche Projekt freut uns ganz besonders, weil man hier wirklich von einer gelungenen, nachhaltigen Kooperation sprechen kann.
Kulinarik, Kunst und soziale Unterstützung kommen zusammen zu einer runden Sache.“
Andreas Gfrerer vom arthotel Blaue Gans freut die Initiative nicht zuletzt aufgrund persönlicher Verbindung zum Künstler Hans Schabus. Dass das Projekt so rasch und unkompliziert – „und noch vor Weihnachten“ – umgesetzt werden konnte, freut Jürgen Tabor, der für die Generali Foundation am Museum der Moderne Salzburg die Matta-Clark-Ausstellung kuratiert hat.
Gordon Matta-Clark zählt mit seinem radikalen, gesellschaftskritischen wie innovativen Werk zu den wichtigsten Persönlichkeiten der New Yorker Kunstszene der späten 1960er- und 1970er-Jahre. Eine der Ideen Matta-Clarks, die der österreichische Künstler Hans Schabus für die Ausstellung
am Museum der Moderne aufgegriffen hat, ist die Verbindung von künstlerischer Praxis und Kochen. „Bei Schabus’ Knochenbrühe handelt es sich um eine stärkende, nährstoffreiche Suppe, die aus Zutaten gekocht wird, die in der Fleischindustrie oftmals ausgesondert werden. Die restlose
Verwertung im Sinne des Nose-to-Tail-Prinzips zollt nicht zuletzt den Nutztieren Respekt und verringert die Lebensmittelverschwendung“, so das MdM.
Das Rezept gehe zudem in die Rezeptsammlung Kunstvoll verkochen ein, die derzeit am Museum der Moderne Salzburg im Zuge des Projekts 17 Ziele für eine nachhaltige Zukunft entwickelt wird. Im Rahmen des Projektes 17 x 17 hat sich das Museum der Moderne mit dem Thema „Kein Hunger“ beschäftigt, einem der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Das Freilichtmuseum hat im Zuge dieser Initiative das Schwerpunktthema Hochwertige Bildung zugelost bekommen. (MdM / dpk-klaba)
Bild: MdM
Zum dpk-Bericht über das Projekt 17 x 17
Gegen den Hunger. Für Bildung.