Diese Wolken sind nicht nebulos
KERAMIK-PREISTRÄGER
25/03/15 „Wolken sind Sinnbilder des Flüchtigen, Ungreifbaren. Für die Arbeit
„Cumulus mediocris“ wurden sie hingegen aus einer schweren, dichten Materie geformt, glasiert und gebrannt. So schweben sie vor der Wand, nur durch Flugzeugssicherheitsgurte gehalten. Mit einem Handgriff ließen sich die Gurte öffnen und die Wolken zögen davon.“
So beschreibt Frank Louis die Werkserie „Cumulus mediocris“, für die er gestern Dienstag (24.3.) mit dem Keramikpreis des Landes Salzburg 2015 ausgezeichnet wurde. Mit 6.000 Euro ist diese Auszeichnung dotiert, die alle drei Jahre vergeben wird.
„Frank Louis thematisiere „in subtiler Weise den Ton als rohen Werkstoff und bezieht sich auf die amorphe Masse als Ausgangsmaterial im Atelier“, schreibt die Jury. „Souverän ist die Autonomie seiner Skulpturen im Raum. Sie bestehen sowohl als Solitär, wie auch mit deutlichem Bezug zum Boden und der Wand als Raumbegrenzung.“
Die Salzburger Auszeichnung ist der einzige Preis fürs Genre Keramik weit und breit. Es gibt ihn seit 1989. Damals ging er auf Vorschlag einer Jury an eine junge Salzburgerin und hieß Arno Lehmann-Preis. Ab 1993 werden die Keramik-Preise österreichweit ausgeschrieben. Dieses Jahr wurden der Hauptpreis und die beiden Anerkennungspreise (je 2.500 Euro) zum 10. Mal vergeben.
Diese Anerkennungspreise wurden Andreas Vormayr und Daniel Wetzelberger zugeschrieben. Andreas Vormayr präsentiert seine erste größere Werkgruppe, eine Verschmelzung von technischem Installationsmaterial und organischen bzw. geometrischen Formen. Die Konsequenz und kraftvolle Durchführung der Stelen beeindruckte die Jury. Daniel Wetzelbergers Installation ist gewiss die auffälligste und eigentümlichste der gegenwärtigen Schau in der Galerie im Traklhaus: Er hat unzählige Knochen aus Ton modelliert und dicht an dich auf dem Boden ausgebreitet. Wechselberger „überzeugt durch sein Spiel mit Täuschung und Imitation“, befand auch die Jury. „Die systematische Flächengestaltung vermittelt ästhetisches Gespür und ironisiert naturwissenschaftliche Ordnungsprinzipien.“
Die bisherigen Preisträger und Preisträgerinnen: Ute Wilfing, Marianne Ewaldt, Barbara Reisinger, Gerold Tusch, Lilo Schrammel, Irmgard Schaumberger, Elmar Trenkwalder, Kristiane Petersmann, Charlotte Wiesmann, Frank Louis
Die Ausstellung in der Galerie im Traklhaus ist noch bis zum 25. April zu sehen – www.traklhaus.at
Bilder: dpk-krie