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Eine Neon-Welt berührt

STADTGALERIE / KATRIN HUBER

23/04/18 Weiße Wände, Neonlampen an der Decke und Bilder, deren Farben dem Besucher nur so entgegenstrahlen. Mit dem Schritt durch die Galerietür betritt man eine surreale Welt. Trotz ihrer Buntheit haben die Werke etwas Beruhigendes. Alles scheint mit sich im Einklang zu sein... Die Ausstellung „sinnig“ in der Stadtgalerie Lehen.

Von Paula L. Trautmann

Sie holt Luft und schwingt ihren Arm nach vorne. Das türkisfarbene Wasser spritzt in alle Richtungen und schlägt kleine Wellen. Die Schwimmerin trägt eine neongelb umrandete Brille und einen pink-leuchtenden Badeanzug. Es ist das erste Bild, das ins Auge sticht. Möglicherweise auch, weil es als einziges im Raum aufgebaut ist und nicht an einer der Wände hängt. Die Künstlerin der Werke ist Katrin Huber, geboren in Oberndorf bei Salzburg. Sie bekam bereits diverse Stipendien für ihre Kunst, wie beispielsweise das Förderatelier des Landes Salzburg.  

Pink, Orange und Gelb – diese strahlenden Neonfarben erwarten den Besucher in der derzeitigen Ausstellung. Die weißen Wände geben den Farben und Bildern Raum zum Entfalten und dadurch können sie besonders gut wirken. Der Fokus liegt auf den Bildern, nichts soll davon ablenken. Mit dem Schritt durch die Galerietür betritt man eine surreale Welt. Trotz ihrer Buntheit haben die Werke etwas sehr beruhigendes. Alles scheint mit sich im Einklang zu sein.

Einmal ist die neongelbe Jacke bis über den Mund gezogen, ein andermal sind die nach unten hängenden Mundwinkel zu sehen. Es ist kein Einzelfall, dass es ein Motiv in zwei Ausführungen gibt.

Von den meisten der ausgestellten Bilder gibt es einen ersten und zweiten Teil. Auch die Emotion wirkt nicht nur hier. Die Frauen in den Kunstwerken zeigen sich auf eine gewisse Art und Weise traurig und zugleich scheint alles in Ordnung zu sein: Als wären sie genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, einfach nur um eine melancholische Schönheit auszustrahlen. „Es ist alles gut so wie es ist“ scheinen sie flüstern zu wollen.

„Schau mich an Teil 1 und 2“ zeigen eine ältere Frau in einer Art durchsichtigem Kleid. Sie ist etwas fülliger und ihr Bauch liegt sanft auf ihren Oberschenkeln. Ihr Blick durchdringt den Betrachter und ist vollkommen ehrlich und pur. Eine Darstellung, die in gewisser Hinsicht erfrischend ist. Sie entspricht nicht dem gängigen Schönheitsideal und zu Zeiten von Photoshop, Instagram und Magermaßen ist sie nicht gang und gäbe. Wiederum scheinen all diese Dinge der Außenwelt irrelevant zu sein.

Bunte Farben, spannende Ausdrücke, berührende Emotion – das erwartet die Besucher derzeit noch in der Stadtgalerie Lehen. Die Künstlerin Katrin Huber beherrscht ein perfektes Farbgefühl und ihre Bilder ergeben eine äußerst interessante Symbiose. Die Porträts in übergroßem Format nehmen freien Lauf und beeindrucken auch aufgrund des Verzichts auf einen Hintergrund. Für den Moment des Besuches entführen leuchtende Farben in eine andere Welt, die eine Reise wert ist.

Katrin Huber „sinnig“- bis 25. April in der Stadtgalerie Lehen - www.stadt-salzburg.at
Bilder: Stadt Salzburg/Niko Zuparic

 

 

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