asdf
 

PREISVERLEIHUNG / SALZBURGER LANDESSTIPENDIUM FÜR MEDIENKUNST 2019

Karin Fisslthaler erählt das Landesstipendium für Medienkunst 2019

20/09/19 Der vorletzte Schmiede-Tag stand im Zeichen des Landesstipendium für Medienkunst: Die diesjährige Preisträgerin Karin Fisslthaler und das von Marlies Pöschl umgesetzte Siegerprojekt aus dem Vorjahr wurden der Öffentlichkeit präsentiert.

„Ich gratuliere Karin Fisslthaler herzlich. Mit dem Jahresstipendium Medienkunst will das Land Salzburg den Künstlerinnen und Künstlern einen Freiraum zur künstlerischen Weiterentwicklung geben. Dazu wünsche ich ihr viel Freude an der Produktivität und freue mich bereits auf die Projektpräsentation in einem Jahr“, Landeshauptmann Stellvertreter Heinrich Schellhorn übergab mit diesen Worten das Stipendium in der Höhe von EUR 10.000.

Aus sieben eingereichten Projekten wählte die Jury (Elke Zobl, Luz Olivares Capelle und Michael Hackl) für das Jahresstipendium Medienkunst 2019 * Women der Oberndorferin Karin Fisslthaler aus und begründete ihre Entscheidung: „Das eingereichte Projekt „* Women“ [...] überzeugt aufgrund der Auseinandersetzung mit und der Darstellung von auf gleichwertiger Ebene behandelten Vorbildern, die auf einem offenen, durchlässigen Subjektbegriff basiert. Anhand dieses Zugangs wird Weiblichkeit nicht als etwas Vorgegebenes oder vermeintlich Fixes, sondern als eine persönliche, subjektive, prozesshafte Konstruktion dargestellt.“

Fisslthaler absolvierte das Studium der Experimentellen Gestaltung am Institut für bildende Kunst und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz. Seit 2003 produziert, veröffentlicht und performt sie elektronische Musik unter dem Künstlerinnennamen „Cherry Sunkist“. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit Fragen der medialen Repräsentation von Körpern und Identitäten, mit Körpersprache und nonverbaler Kommunikation. Sie lebt und arbeitet in Wien.

Im Anschluss an die Vergabe des Jahresstipendiums 2019 an Karin Fisslthaler stellte Marlies Pöschl ihr Projekt Screening Aurore / LecturePerformance vor, das sie mit dem Jahresstipendium Medienkunst 2018 umgesetzt hat: Aurore ist eine künstliche Intelligenz, die laut Pöschl in Form einer Stimme im „Dazwischen“ lebt: „In einem Pflegeheim südlich von Paris leistet sie den Bewohnerinnen Gesellschaft. [...] Wo Aurore auftaucht, kommt Wärme in die nüchternen Räume, wo sie ist, schleicht sich ein leichtes Strahlen in die Augen der Menschen. […] Müdigkeit kennt sie nicht.“ Ihre in drei Kapitel strukturierte Fiktion „über die Zukunft der Pflege und die Automatisierung von Affekt“ ist während es Aufenthalts in Paris und in Zusammenarbeit mit Volksschulkindern, Gymnasiasten und Senioren entstanden. Im ersten Teil stellt sie „Les Maintenants“, die – etwas anderen – „Instandhalter“ vor: Jugendliche, die liebenswerte Roboter bauen, die Kurzweil und Emotionen in das Leben von Altersheiminsassen bringen. Im zweiten Teil bezieht Pöschl auch den Komponisten Peter Kutin und die Stimmkünstlerin Agnes Hvizdalek ein. Aurore tritt dabei z.B. in Dialog mit Mme. Madeleine, fragt sie nach ihrem Befinden und zieht sie ins Gespräch. Der dritte Teil führt Aurore in eine Auszeit in der Natur, auch eine künstliche Intelligenz ist in Gefahr, in den Burn-Out zu fallen.

Die Schmiede 2019 geht heute Freitag (20.9.) um 19.30 mit einer Werkschau in der Saline Hallein zu Ende – schmiede.ca
Karin Fisslbacher im Porträt: www.drehpunktkultur.at
Bild: Bernhard Müller Photographer

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014