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OPEN MIND-DIGITAL BODY

09/11/22 Das Open Mind Festival ist seit Jahren ein Herzstück des Programms der ARGEkultur: Gesellschaftliche, wissenschaftliche oder künstlerische Themen werden mittels Theater, Performance, Medienkunst, Diskussion oder Musik behandelt. Heuer eröffnet mit dem Festival die neue, rein digitale Spielstätte, das digitale Foyer.

Von Heidemarie Klabacher

„Seit Beginn der Pandemie prägt das Digitale noch stärker unseren Alltag als zuvor“, sagt ARGEkultur-Leiter Sebastian Linz. „Während wir uns in der sogenannten realen Welt ins social distancing begeben hatten, wurden Social Media, Video-Konferenzen oder Live-Streams immer stärker Bestandteil unserer alltäglichen Routinen.“ Das sei „wahlweise als Bereicherung oder als körperliche Verlusterfahrung“ empfunden worden. Und der nächste Schritt in der Weiterentwicklung digitaler Welten steht schon bevor: „In diese Zeit fällt auch die Ankündigung aus dem Silicon Valley, mit dem Metaverse unseren Begriff von Wirklichkeit von Grund auf zu verändern“, erinnern Theresa Seraphin und Sebastian Linz. „Die Vision eines Mark Zuckerberg ist es, eine neue Ordnung zu schaffen, einen Gesamtkosmos aus virtueller und realer Welt.“

In diesem Metaversum sei das Virtuelle nicht länger ein Bestandteil der realen Welt, sondern – umgekehrt – die reale Welt „Bestandteil eines unendlichen digitalen Raumes, in dem Geld und Daten fließen, frei und ungehindert, zum Wohle der Menschheit“. Kommt also zur Digitalisierung und Entkörperlichung des Sozialen während der Pandemie nun auch die totale Monopolisierung und Privatisierung digitaler Öffentlichkeit? Ein Schreckensszenario? „Möglicherweise“, sagt Sebastian Linz, „möglicherweise aber auch nicht“. Diese Entwicklung, die keineswegs schlagartig begonnen, sondern sich jahrzehntelang angekündigt hat und vom Konsumverhalten von Milliarden Menschen angetrieben wird, lässt dennoch Handlungsspielraum.

Stichwort „Spielraum“. „Mit unserer neuen digitalen Spielstätte, dem Digitalen Foyer, starten wir zum Beispiel den Versuch, einen Begegnungsort und Erfahrungsraum virtueller Gegenöffentlichkeit innerhalb einer demokratisch legitimierten Struktur, einer Kulturinstitution, zu erschaffen und zugänglich zu machen“, erklärt Theresa Seraphin: „Ein Anfang, ein kleiner, aber erster Schritt.“ Unter dem Motto Open Mind-Digital Body wird von 16. bis 19. November „über Präsenz, Körper und Berührung in digitalen Räumen“ nachgedacht, aber eben nicht nur: „Berührung dort, wo es eigentlich keine Körper, keine physische Präsenz und folglich auch keine Berührung“ geben kann?. Oder doch? Neben Interesse und Neugier und physischer Präsenz – ob in den Räumen der ARGEkultur oder am eigenen Bildschirm bei gestreamten Veranstaltung, braucht ein Gast des Open Mind-Digital Body Festivals einen Avatar.

„Ihre Neugier und Ihre digitalen Körper treffen auf immersive Installationen, Performances und diskursive Begegnungen, die Sie von zuhause oder von der ARGEkultur aus betreten und entdecken können“, sagen Sebastian Linz und Theresa Seraphin und erklären das etwas genauer: „Es gibt zwei Möglichkeiten, am diesjährigen Open Mind Festival teilzunehmen: Entweder kommen Sie in die ARGEkultur, ganz analog und physisch – und erleben dann die digitalen Arbeiten via VR-Brille und nehmen vor Ort an der Diskursreihe Hybrid Realms teil. Oder Sie bleiben, wo Sie gerade sind, und steigen von dort aus ins Digitale Foyer ein.“

Hybrid Realms also die Veranstaltungsreihe, in der es um Grauzonen zwischen dem Analogen und dem Digitalen geht. Der Begriff umfasst aber nicht nur Inhalt, sondern auch Form: Die Diskussionen werden ja analog im Saal und als Live-Stream im Digitalen Foyer - also hybrid - angeboten.

Die Tickets kosten alle gleich viel, es gibt keine der üblichen Ermäßigungen, es gibt keinen Unterschied zwischen der analogen oder der digitalen Variante des Programms. „Es empfiehlt sich dennoch, die Tickets im Vorverkauf zu kaufen“, so das Leitungsteam, beschränkte Kontingente hat etwa die Reihe Showcases, die Ausstellungen Lisa Hinterreithner, Felix Ludwig, Yvonne Schäfer und Ursula Schwarz. „Am 16. und 18. November sind die Arbeiten rein digital - im Digitalen Foyer - erlebbar", erkläutern die Veranstalter. „Am 17. und 19. November sehen analog und physisch, als VR-Experiences im Saal der ARGEkultur."

Open Mind-Digital Body 16. bis 19. November - Termine, Teilnahme-Varianten und Videotutorial zum Digitalen Foyer unter www.argekultur.at – das Programm zum Download – www.argekultur.at
Bilder:vwww.argekultur.at

 

 

 

 

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