Carl Philip von Maldeghem wird Intendant in Köln
LANDESTHETATER / KARRIERESPRUNG
24/01/19 Salzburg muss sich um einen neuen Landestheater-Chef umsehen: Wie am Donnerstag (24.1.) Nachmittag bekannt wurde, wird Carl Philip von Maldeghem ab der Spielzeit 2021/22 als Nachfolger von Stefan Bachmann Intendant des Schauspiels Köln.
„Mit diesem Namen an der Spitze des Schauspiel Köln hatte nun wirklich niemand gerechnet“, schreibt der Kölner Stadtanzeiger dazu, und nachtkritik.de titelt etwas verwundert: „Wie? Ach!“
Seit 2009 ist der 1969 in Prien am Chiemsee geborene Carl Philip von Maldeghem Intendant des Salzburger Landestheaters. „Seine frische, unkonventionelle Vorstellung“, habe sie überzeugt, sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei einem Pressegespräch. Der Kölner Stadtanzeiger unkt, dass das, was Maldeghem in dem Pressegespräch von sich gab, „eher konventionell und unverbindlich“ geklungen habe. Er wolle ein Theater, das sinnlich und lebendig sei, die Herzen der Menschen erreichen und nicht dem Elfenbeinturm verhaftet sei. Ein „Theater der Teilhabe“ schwebe ihm vor, ein generationenübergreifendes Theater, in dem sich auch junge Menschen wiederfinden könnten. Eine Bürgerbühne, wie es sie im Salzburger Landestheater schon seit geraumer Zeit gibt, wolle er auch in Köln einrichten.
Carl Philip von Maldeghems Vorgänger in Köln, Stefan Bachmann, hat in Salzburg bei den Festspielen 2006 Kleists „Amphitryon“ inszeniert, zuvor „Troilus und Cressida“ von Shakespeare. In Köln hat Bachmann alternative Spielstätten aufbauen müssen, denn das Haupthaus wird restauriert und vermutlich erst 2022 wieder eröffnet werden. Maldeghem wird also auch nicht gleich im ersten Haus am Platz antreten.
Übrigens habe sich Maldeghem, wie er der APA und anderen Medien berichtete, nicht aktiv beworben für den Intendantenposten dort. Man sei an ihn herangetreten. Mit Vorschusslorbeeren wird Carl Philip von Maldeghem im deutschen Feuilleton nicht gerade überschüttet: Seine Ankündigung „personell etwa mit John von Düffel, der wie am Fließband Bühnenfassungen von Romanen produziert, mit Amélie Niermeyer und Alexandra Liedtke zusammenzuarbeiten, die bereits an seinem Landestheater Salzburg verpflichtet wurden, klingt nicht eben nach Impuls, nach Idee, nach Konzept, nach Aufbruch“, schreibt nachtkritik.de.
Als erster Salzburger Politiker meldete sich Kulturreferent Bernhard Auinger zu Wort. „Von Maldeghem hat der Stadt und dem Landestheater mit seinem Engagement große Freude bereitet und vielen Menschen unvergessliche Abende beschert. Er hat das Salzburger Landestheater mit zuletzt über 170.000 Besucher*innen im Jahr und einer Auslastung von über 80 Prozent äußerst erfolgreich positioniert.“ (dpk-krie)