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Papageno am seidenen Faden

LANDESTHEATER / MARIONETTENTHEATER / DIE ZAUBERFLÖTE

11/09/14 Es geht nicht um den sprichwörtlichen Seidenenen Faden, sondern ganz real darum, dass der Vogelfänger wirklich gedoubelt wird von einer Puppe. Für den Saisonauftakt probt man derzeit im Landestheater und im Marionettentheater „Die Zauberflöte“.

Angesichts der Nachbarschaft liegt eine Zusammenarbeit nahe – aber wirklich intensiviert ist diese erst in den vergangenen Jahren worden. „Im Land der wilden Kerle“ war eine dieser Koproduktionen. Andere wilde Kerle gehen in Wagners „Ring“ um. Den hat man in einer Instant-Fassung für Kinder auf die Bühne gebracht, eine Produktion, mit der man sogar in die USA reiste. Die „Bühne24“ ist eine weitere Unternehmung, um Ressourcen zu nützen: Da gewinnt das Landestheater im Nachbarhaus eine weitere Spielstätte in Zeiten, wenn die Marionetten auf Tournee sind.

Nun also macht man zu Saisonauftakt wieder gemeinsame Sache: Vier Marionetten werden als Alter Egos der Personnage von Mozarts „Zauberflöte“ ins Landestheater kommen. Es wird schon geprobt. Puppenspieler Vladimir Fediakov hat die Figuren der Pamina, Tamino, Papageno und Papagena extra für die Produktion unter der Leitung von Carl Philip von Maldeghem geschnitzt.

“Die Figuren aus Holz stellen das jeweilige Alter Ego der Darsteller auf ihrem Weg durch eine verzauberte Welt dar“ erklärt Barbara Heuberger, Chefin des Salzburger Marionettentheaters. „Die Puppen am seidenen Faden spiegeln die Abhängigkeit und Zerrissenheit der Darsteller zu Beginn des Stücks. Erst im Verlauf der Geschichte vollzieht sich ihre Menschwerdung”, so Landestehater-Intendant Carl Philip von Maldeghem, der für die Eröffnungspremiere der neuen Spielzeit selbst Regie führt. Maldeghem bezieht sich auf den Theatermann Emanuel Schikander, der sich die Figur des Vogelfängers Papageno einst selbst auf den Leib geschneidert hatte und mit dieser Paraderolle über Jahre Triumphe feierte.

Diese „Zauberflöte“ ist die erste Produktion, die die designierte Musikdirektorin des Salzburger Landestheaters, Mirga Gražinytė-Tyla, betreut.

Übrigens: Das Salzburger Marionettentheater spielt die “Zauberflöte” auch in einer Eigenproduktion auf der eigenen Bühne – „mehrmals auch nachmittags in einer Kurzfassung für Kinder“, sagt Barbara Heuberger.

„Die Zauberflöte“ hat am 21. September um 19 Uhr im Salzburger Landestheater Premiere.
Die erste Schauspielproduktion der Saison findet am 25. September um 19.30 Uhr in den Kammerspielen statt: Dramulette von Thomas Bernhard, kombiniert mit Theatertexten junger Autoren. Regie: Claus Tröger. – www.salzburger-landestheater.at
Der aktuelle Spielplan des Marionettentheaters: www.marionetten.at
Bild: Marionettentheater / Landestheater / Christina Canaval

 

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