Federleicht wie Stein
LAWINE TORRÈN / TANZ-HOUSE FESTIVAL
20/09/23 Im Jahr 1768 fällt ein Stein vom Himmel über Mauerkirchen im Innviertel. Die Bäuerin Apollonia Bart findet ihn anderntags. Das Ereignis passte nicht ins damalige Weltbild. Daher sollte der Stein verschwinden, oder sein Fall von Gelehrten alter Schule so (v)erklärt werden, dass er wieder passt. Beides wurde versucht. Beides scheiterte.
Nun nehmen sich Hubert Lepka und sein Kollektiv Lawine Torrèn des Steins und seiner Geschichte an – um erneut die Erde zu erschüttern, wenigstens ein wenig. Zur Musik von Alexander Bauer und der Trachtenmusikkapelle Moosdorf fällt nach Idee und Konzept von Hubert Lepka erneut ein mächtiger Stein vom Himmel...
Das Projekt DOWNFALL – Flashback lädt zur Shooting-Performance am Donnerstag (21.9.) um 18 Uhr nach Moosdorf auf das Gelände des Künstlernetzwerks Lawine Torrèn. Dort ein tonnenschwerer Stein drei Sekunden lang in seinem Fall exakt beobachtet werden: „Die seismische Erschütterung und die dazugehörige Bodenchoreographie wird zu einem akustisch-filmischen Werk zusammengefügt“, erklärt Hubert Lepka. Zu Fall und Knall wird es eine Live-Performance geben, Stein und Performer werden gefilmt. „Der Stein wird zusammen mit dem während der Performance in Moosdorf entstandenen Kurzfilm in einer performativen Installation in der Szene Salzburg gezeigt.“
Auf der grünen Wiese in Moosdorf soll das Ganze so von statten gehen: „Ausgelöst vom Lasthaken eines Teleskopkranes fällt verblüffend langsam der Stein. Jene Sekunden, in denen die Zuschauerinnen den Fall beobachten, sind exakt synchronisiert mit einer Tanzchoreographie an der definierten Impaktstelle im Moosdorfer Weiler Mühlbach – an der Landesgrenze des Innviertels zu Salzburg. Die Vorbereitung dazu und der Nachklang bilden zusammen mit dem Ereignis selbst jene Perfomance (ein Invisible Tale), die durch ein Multikamera-Setup analytisch festgehalten wird.“
Im Saal soll dann der Felsbrocken an einem Lissajous´schen Pendel von der Betondecke hängen: „Aufgeladen mit dem Sturz, dem ausgelösten Beben von DOWNFALL, bildet er das archäologische Gegenstück zum ihn umhüllenden Bauch der Stadt. Dabei wird mit Sprache, zeitgenössischer Musik und Tanz die Geschichte der Finderin erzählt.“
