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Das ganze Spektrum klassischer Ballettkunst

LANDESTHEATER / BALLETTGALA

11/11/19 Die Ballettgala des Landestheaters konnte diesmal ihr 10-Jahre-Jubiläum feiern und ist mittlerweile ein gut eingeführter Höhepunkt im Theaterjahr. Die Tänzerinnen und Tänzer bescherten wieder einen glanzvollen Tanzabend.

Von Elisabeth Aumiller

Das reichhaltige Programm bot ein vielseitiges Spektrum klassischer Ballettkunst im Wechsel mit neueren Bewegungsformen. Gäste der Ballett-Compagnien aus Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, Zürich Madrid, Milwaukee, Budapest, Oslo und den Niederlanden ergänzten mit exzellenten Darbietungen die Szenen aus Landestheaterproduktionen. In den klassischen Pas de deux zeigten die Tanzpaare exquisite tänzerische Bravour und Körperbeherrschung. Der Großteil der Zuschauer reagierte indes bei den moderneren Ausdrucksformen und entsprechendem Klanggeleit mit gesteigerter Begeisterung. So reihten sich zahlreiche Höhepunkte und Überraschungseffekte in dieser faszinierenden Show unterschiedlichster Stil-und Tanzformen. Zwei Europäische Erstaufführungen und drei Uraufführungen untermischten den Reigen hochkarätiger Choreografien. Jede Nummer war in ihrer Art besonders und tänzerisch brillant dargeboten.

Das Landestheater-Ballett eröffnete mit dem leichtfüßig grazilen Ensemble-Stück Ein Satz zu tanzen auf Musik von Mozart, ebenso erfreuten Conducting 11 mit der witzig quirligen Larissa Mota (beide Nummern in der Choreografie von Reginaldo Olivera) oder die Mozart Movers von Flavio Salamanca, was auch Vorschau auf Kommendes beinhaltete. Außerdem gaben vier Paare einen blendenden verführerischen Vorgeschmack auf die neue Produktion von Astor Piazollas Libertango. Ausdrucksvoll beeindruckten Màrcia Jaqueline und Flavio Salamanca im Pas de Deux aus Oliveiras Romeo und Julia, ebenso Anna Yanchuk und Iure de Castro aus Peter Breuers Marilyn. Glänzend gestalteten die neu dem Ensemble zugehörige Harriet Mills und Flavio Salamanca dessen eigens für diesen Abend kreierte Uraufführung World's Exile. Gute Punkte sammelten Mikino Karube und Kevis Neza im anmutig wie kraftvoll klassischen Pas des Deux aus Le Corsaire.

Unter den Gästen zeigten Miyu Takamori und András Rónai vom Ungarischen Nationalballett klassische Brillanz bei Flammen von Paris, mit Grazie und exzellenter Balance auf der Spitze punktete Takamori, ihr Partner mit großer Sprungkraft. In Musetta's Waltz, live am Klavier begleitet von Isaac Rodriguez, bezauberte das kubanische Paar Marize Fumero und Arional Vargas von der Milwaukee Ballet Company, USA. Vor allem die Ballerina zeichnete sich durch schwebende Eleganz, hochelastische Beinarbeit und feines Spiel der Arme aus.

Yen Han aus Zürich konnte mit geschmeidig weichen Linien bei gleichzeitiger Ausdrucksekstase in der Erstaufführung Aurora überzeugen. Aurora Dickie vom Staatsballett Berlin überraschte mit dem wirbelnden Yellow von genau einer Minute Dauer und Klassik par exzellence war das Highlight von Elisa Badenes aus Stutttgart und Lucas Lima aus Oslo mit dem Pas de Deux aus Schwanensee.

Weitere überraschende Höhepunkte von den Salzburgern und allen übrigen Gästen, darunter Rocio Aleman aus Stuttgart, in der Erstaufführung As long as... oder die Uraufführung Jenga vom Netherlands Dans Theater regten die Zuschauer zu begeistertem Beifall an diesem ereignisreichen Tanzabend an. Durch das Programm führten Intendant Carl Philip von Maldeghem, Peter Breuer und Reginaldo Oliveira, wobei Breuer auch darauf hinwies, wie sehr es ihm angelegen ist, Erlös und Spenden der Aidshilfe Salzburg zugute kommen zu lassen, aus dem Erleben, dass sein einstiger Düsseldorfer Mentor als einer der Ersten an Aids verstarb.

Bilder: dpk-E.Aumiller

 

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