Täuschung, Wandel und das pure Staunen
MUSISCHES GYMNASIUM / TANZ
22/02/19 Politische Themen mit dem Körper diskutiert, historische Ereignisse in Bewegung, aktuelle Trends in der Tanzszene ins Bild gesetzt: Jedes Jahr präsentieren die Tanzklassen des Musischen Gymnasiums ihre Arbeit in abendfüllenden Aufführungen ihrer eigenen Chorografien: Die Try Outs 2019 steigen von 25. bis 27. Februar in der ARGEkultur.
Von Heidemarie Klabacher
Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen, bringen die jungen Choreografen, Tänzerinnen und Tänzer auf die Bühne – als Zeitgenössischen Tanz oder Tanztheater, in Stilen vom Ballett bis zum Hip Hop. Inspirieren lassen sich die jungen Leute von Kinofilmen, Stadtgeräuschen, literarischen Vorlagen oder Emotionen. Ihre Stücke bevölkern Kleopatra, Madonna, Fred Astaire oder basieren oder der Bewegungskomik eines Charly Chaplin. „Aber auch die Täuschung, der Wandel und das pure Staunen werden choreografisch bearbeitet.“
Das Projekt wird von den Tanzlehrerinnen des „Musischen“, Claudia Krippl, Silvia Obereder, Astrid Weger-Purkhart, vorbereitet und begleitet. In der ARGE übernehmen jedoch die jungen Leute selbst die Verantwortung für den Ablauf der Produktion vor und hinter der Bühne. „Die Jugendlichen stellen also nicht nur ihr choreografisches Talent, sondern auch ihre praktischen Fähigkeiten im Bereich der Organisation sowie Licht- und Tontechnik unter Beweis.“ Für die Schülerinnen und Schüler ist die Produktion ein Teil der Reifeprüfung in Tanz. „Entsprechend hoch ist die Energie während der Vorbereitung und in der Performance“, so die Verantwortlichen.
Sechzig Tänzerinnen und Tänzer des Musischen Gymnasiums werden auftreten, jeder der drei Try Out-Abende bringt ein eigenes abendfüllendes Programm, das jeweils vielfältige Nummern, Soli, Duetten oder Gruppenstücke umfasst.
„Im Musischen Gymnasium in Salzburg - übrigens als einziger Schule Österreichs - genießen die SchülerInnen bereits seit über zwanzig Jahren die großartige Möglichkeit Tanz als Musisches Pflichtfach über alle 8 Jahre anwählen zu können“, heißt es übrigens auf der website des Musischen Gymnasiums. Erwartet wird „von den Kindern, die den Schwerpunkt Tanz wählen, ein großes Maß an Einsatzbereitschaft und Freude an der Bewegung, die Fähigkeit, sich in der Gruppe einzufügen und Mut, Spaß und Ausdauer im Probieren von neuen Bewegungen“.
Anfangs seien es rund sechzig TänzerInnen gewesen, „nun haben wir über 220 Engagierte in Gruppen zu etwa 16 SchülerInnen zwischen 10 und 18 Jahren, die es lieben selber zu tanzen, Tänze zu erschaffen (choreografieren) und Bewegung und Tanz verstehen zu lernen“. Anspruchsvolle Themen und Ziele der Tanzausbildung werden genannt: „Mit dem eigenen Körper als Instrument Bewegung erfinden oder lernen, durch die eigene Vorstellung Räume und Bilder theatralisch lebendig machen und fantasievolle Bewegungsgeschichten zu Musik interpretieren. Ein choreografisches Auge entwickeln, durch das Beobachten der eigenen und fremden Bewegung intensive Teamarbeit in performative Projekte investieren und individuelle Aufgaben für eine Präsentation erfüllen - jede Stunde entstehen neue Gedanken und Ideen!“ Klingt cool!