Konzert mit Weinverkostung
KULTURVEREINIGUNG / JAHRESPROGRAMM
27/02/19 Die Isländer spielen Isländisches, die Spanier Spanisches: Orchester, Dirigenten und Programmschwerpunkte „passen zusammen“. Die aus der Zeit gefallenen Reise-Dia-Schauen werden ersetzt durch Vorträge passend zu einzelnen Konzerten. Neu ist das Angebot günstiger Karten für alle „unter 27“. Und auch das neue Corporate Design erzählt davon, dass sich was was tut bei der Kulturvereinigung.
Von Heidemarie Klabacher
Thomas Heissbauer, der neue Künstlerische Leiter der Salzburger Kulturvereinigung, hat heute Mittwoch (27.2.) sein erstes Jahresprogramm präsentiert. Josefa Hüttenbrenner, die bereits langjährige Kaufmännische Leiterin, berichtete von 88.000 Besuchern in 92 Veranstaltungen im Jahr 2018 und einer Eigenwirtschaftlichkeit von 94,6 Prozent. Siebzig Prozent aller Konzertbesucher sind weiterhin Abonnenten. Im Trend liegen vor allem flexible Abos und Wahl-Abos.
Die Abo-Konzerte, werden künftig durch zusätzliche Musikvermittlungsformate ergänzt: „Damit möchte die Kulturvereinigung alle Konzertbesucher, ob jung, alt, neu oder geübt, herzlich einladen, sich auch außerhalb des Konzertsaals mit Musik zu beschäftigen.“ Die neue Reihe Musik:Kaleidoskop wird der künstlerischen Leiter Thomas Heißbauer selber bestreiten, will dabei nicht nur „vortragen“, sondern etwa zum genauen Hinhören einladen. Die bereits bestens etablierten Einführungsvorträge von Gottfried Franz Kasparek vor den jeweils drei Abonnement-Konzerten sollen noch stärker ins Bewusstsein des Publikums rücken, haben also erstmals auch eine Seite im Programmbuch erhalten. Mit der ClassicLounge bei freiem Eintritt lädt die Kulturvereinigung zum Ausklang nach den Abo-Konzerten ins SZENE Foyer – heuer mit Martin Grubinger und der Sopranistin Stepanka Pucalkova. Mit der Tourismusschule Klessheim geht die Salzburger Kulturvereinigung erstmals eine Schulpartnerschaft ein: „Die Jugendlichen werden dadurch regelmäßige Probenbesuche, Konzertbesuche und Workshops in der Schule erleben“, soThomas Heissbauer. Die gut eingefühten und angenommenen Schüler- und Lehrlingskonzerte der Philharmonie Salzburg unter der Leitung von Elisabeth Fuchs bleiben im Angebot der Kulturvereinigunng. Ab sofort gibt es für alle unter 27 Jahren Konzert-Karten zu zwölf Euro in der besten noch verfügbaren Kategorie.
Doch nun zu den Konzerten selber: Wie immer wird der neue Abo-Zyklus bereits im Frühsommer eröffnet, heuer ab 22. Mai mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra unter Thomas Dausgaard mit der Pianistin Elisabeth Leonskaja mit Elgar und Brahms. Im Herbs, ab 25. September geht es weiter mit dem Mozarteumorchester unter der Leitung von Riccardo Minasi und dem Klaviersolisten Herbert Schuch und seinem Beethoven-Zyklus fortsetzen wird. Das Orchestre National Bordeaux Aquitaine unter Paul Daniel mit dem Geigensolisten Renaud Capuçon bringt mit Elgar, Britten und Bizet Musik aus England und Frankreich. Dazu gehört ein Vortrag über Bordaux mit Weinverkostung.
Das Iceland Symphony Orchestra unter der Leitung von Daníel Bjarnason mit dem Hornsolisten Radovan Vlatković setzt Musik des Nordens ins Zentrum seiner Programme: Auszüge aus den Peer Gynt-Suiten erklingen ebenso, wie etwa Aeriality der isländischen Komponisten Anna Thorvaldsdottir oder Daniel Bjanasons (genau, der Dirigent komponiert auch) Konzert für Klavier und Orchester Processions.
Das Bruckner Orchester Linz kommt mit dem Dirigenten Markus Poschner und dem Solisten Martin Grubinger. Bruchner, Strauss und Kalevi Aho und dessen Schlagzeugkonzert Sieidi stehen auf dem Programm. Die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Philippe Jordan kommen mit Beethoven Fünf und Sechs. Das Orchestre National de France unter Emmanuel Krivine mit der Violinsolisten Julia Fischer mit Prokofjew und Debussy.
Russische Färbung gibt der Dirigent Dimitri Kitajenko dem Programm des Konzerthausorchesters Berlin mit Werken von Prokofjew, Tschaikowski oder Rachmaninov. Ausschnitte aus Aram Khachaturians Ballett-Suiten Spartacus bieten Anlass für einen Vortrag über Musik aus Armenien. Ausreißer aus der russischen Färbung: Das Cello-Konzert von Sain-Saens mit der Solistin Anastasia Kobekina.
Spanisch wird es den Abonnenten vorkommen mit der Real Filharmonía de Galicia unter Pablo González, der Pianistin Claire Huangci und der Mezzosopranistin María José Pérez. „Nächte in spanischen Gärten“ heißt eines der Programme: Auch die teils poetischen, immer anschaulichen Motti der Konzerte fallen auf.
Der Abschluss des Konzertreiges gehört dem Mozarteumorchester under der Leitung von Karl-Heinz Steffens mit der Symphonie Nr. 9 d-Moll von Anton Bruckner und dem Te Deum“ als „Ersatz“ für den fehlenden vierten Satz: Ganz wie Anton Bruckner es gewollt hat. (Wird fortgesetzt)