Abschied von der Dombuchhandlung
HINTERGRUND / BUCHHANDEL
23/05/18 Bald ist Salzburg wieder um eine Buchhandlung ärmer. Die Dombuchhandlung am Salzburger Kapitelplatz wird mit Ende des Jahres schließen. Es fehlt fort nicht nur an "Laufkundschaft".
Die immer größere Konzentration im Buchhandel und die Herausforderungen des E-Publishings sind die großen Themen der Buchbranche. „Der Kern des Buchgeschäfts wird zwar generell nicht infrage gestellt, aber der Buchhandel erlebt die vielfältigen Veränderungen des Kaufverhaltens sehr stark und muss sich umorientieren“, heißt es in einer Aussendung der Erzdiözese vom Mittwoch (23.5.). „Eine immer größere Rolle spielen Faktoren, die nicht vom Angebot und Engagement des einzelnen Buchhändlers abhängen.“ Kleinere Buchhandlungen seien besonders betroffen.
Die Dombuchhandlung bemühe sich seit Jahren, dem Trend entgegenzuwirken. Jedoch konnte weder durch den persönlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, noch durch Optimierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel eine Verkaufsflächenverkleinerung und Personalreduktion, die Entwicklung gestoppt werden. „Viele inhaltliche Veränderungen wurden angedacht, um auch weiterhin für den langjährigen Kundenstock arbeiten zu können, aber die ungünstige Lage mit fehlender Laufkundschaft erschwerte das Erreichen neuer Zielgruppen.“ Von „anhaltenden Verlusten“ und der „nicht vorhandenen Aussicht auf eine mittel- oder längerfristige Verbesserung“ ist die Rede. Die Inhaberin der DomBuchhandlung, die Buchzentrale GmbH und deren Gesellschafter - Salzburger Pressverein (41 Prozent), Erzdiözese Salzburg (39 Prozent) und Österreichisches Bibliothekswerk (20 Prozent) - sehen sich also gezwungen, den Betrieb am derzeitigen Standort einzustellen.
„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, die Buchhandlung bis Jahresende geordnet zu führen und für das ganze Team sozial verträgliche Lösungen zu finden“, betont Cornelius Inama, Vertreter der Erzdiözese Salzburg in der Buchzentrale GmbH. Derzeit sind sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der DomBuchandlung beschäftigt. Eine Mitarbeiterin wird im Sommer ihre Karenzzeit antreten, eine weitere Angestellte im Herbst in Pension gehen.
Die Öffnungszeiten bleiben bis auf weiteres unverändert, unterstreicht der Leiter der DomBuchhandlung, Gottfried Kuhn. „Uns ist es ein großes Anliegen, das religiöse und theologische Angebot auch in Zukunft sicherzustellen.“ Geplant ist ein „Danke“ für die treuen Kundinnen und Kunden der DomBuchhandlung am Kapitelplatz 6. (Erzdiözese Salzburg)
