Refugee-TV
STICH-WORT
11/04/16 Irak, Iran, Pakistan, Syrien, Afghanistan, Palästina, Somalia, Sudan, Bosnien: Das sind jene neun Länder, aus denen Menschen nach Österreich gekommen sind, die sich im Medienprojekt refugee.tv engagieren.
Fünfzig von ihnen kamen am Samstag (9.4.) ins FS1-Studio nach Salzburg, zum ersten österreichischen Medientreffen für Film- und Fernsehschaffende, die als Flüchtlinge nach Europa gekommen sind. Einige der Produzenten von fernsehbeiträgen, die am Salzburger „§media Summit“ teilnahmen, mussten ihre Heimat verlassen, weil sie kritische Berichte veröffentlichten. Sie kämpften künstlerisch und journalistisch gegen jenen Terror an, der jetzt Europa in Form von Anschlägen heimsucht. In Deutschland und Österreich setzen sie ihre Arbeit fort und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur heimischen Medienszene.
Filmemacher Arman Niamat Ullah, der vor drei Jahren von Afghanistan nach Deutschland flüchtete, ist als erster refugee.tv-Reporter nach Griechenland gereist und hat eine Reportage an der mazedonischen Grenze gedreht. Am „Media Summit“ gewährte er exklusive Einblicke in das noch unveröffentlichte Material.
David Groß ist Initiator von refugeeTV. „Die TeilnehmerInnen des summits verstehen sich in erster Linie als Film- und Medienmacher“, erklärt er. „Ihre Fluchtgeschichte verleiht ihrer Arbeit eine besondere Perspektive, die bisher zu wenig Beachtung gefunden hat.“ Ein gemeinsamesd Anliegen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sei es, „mit Reportagen und Filmen eine Brücke zwischen den Kulturen zu bauen“. Gerade solche Brücken seien, so groß, „in Zeiten der Zäune und Mauern ein positives und kraftvolles Signal!“
Bei dem Salzburger Treffen wurden auch die ersten Beiträge und Kurzfilme vorgestellt, die im Rahmen der refugee.tv-Academy, einem Filmworkshops für jugendliche Flüchtlinge, in Kooperation mit FS1 entstanden sind. Alex Naringbauer, Community- und Ausbildungsleiter von FS1, zeigt sich beeindruckt über das Treffen von Medienprofis mit Migrationshintergrund. „Man darf auf zukünftige Filme und TV-Sendungen gespannt sein, das heimische Medienschaffen wird um eine wichtige Perspektive erweitert werden.“ (FS1)