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Ein Ötzi à la Mel Gibson

DAS KINO / DER MANN AUS DEM EIS

16/11/17 „Ein Film für Hartgesottene“, urteilte die „Süddeutsche“ über den Film „Der Mann aus dem Eis“ und ätzte über die Uraufführung ausgerechnet beim Filmfestival von Locarno. Die logischerweise frei erfundene Geschichte ist nun auch beim Bergfilm-Festival im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ zu sehen.

Tatsächlich: An Bergen fehlt es nicht. Das haben auch der Rezensent der „Süddeutschen“ und andere Kollegen, die die Ernsthaftigkeit des Films von Regisseur Felix Randau vehement anzweifelten, eingestehen müssen.

Jungsteinzeit, also vor ungefähr 5.300 Jahren: Eine Großfamilie lebt friedlich an einem Bach in den Ötztaler Alpen. Ihrem Anführer Kelab (Jürgen Vogel) obliegt es, den heiligen Schrein zu verwahren. Während Kelab auf der Jagd ist, wird seine Siedlung überfallen und die gesamte Sippe ermordet, darunter auch Kelabs Frau und sein Sohn. Auch das Heiligtum der Gemeinschaft wird geraubt. Nur ein im Stamm neugeborenes Baby hat überlebt. Mit ihm und einer Ziege macht sich Kelab auf dem Weg ins Gebirge, um den Männern zu folgen...

Regisseur Felix Randau, der morgen Freitag (17.11.) dabei ist bei der Österreich-Premiere im Rahmen des Bergfilm-Festivals, spinnt eine frei erfundene Geschichte rund um den 1991 in den Ötztaler Alpen gefundenen „Ötzi“. „Das fesselnde Drama mit dem brillanten Hauptdarsteller Jürgen Vogel besticht durch die Einfachheit archaischen Lebens und der überwältigenden Kulisse der Hochalpen“, heißt es im Werbetext. Zitieren wir nochmal die „Süddeutsche“: „Die Schauspieler kraxeln in Zottelfellen von Gipfel zu Gipfel. Franco Nero gibt einen prähistorischen Alm Öhi, Susanne Wuest eine pragmatische Ötzi-Frau und Jürgen Vogel einen fantastischen Ötzi, den ein Motiv durch die Handlung treibt: Vergeltung für den Mord an seiner Sippe.“

Der Film kommt ohne verständlichen Text aus, und „Blicke sagen mehr als tausend Worte, so war das schon in der Jungsteinzeit“. Und ein anderer Kritiker: Die Rolle des Ötzi, der hier also Kelab heißt, passte eigentlich perfekte auf Mel Gibson, „weil Randaus Lösung für Ötzis Geschichte tatsächlich ein äußerst platter Rachethriller“ sei. (Das Kino/dpk-krie)

Der Mann aus dem Eis, „Das Kino“, 17.11., 20 Uhr. Regisseur Felix Randau zu Gast – www.daskino.at
Bild: AmourFou

 

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