Schrauben und Kunst
FILMPORTRÄT / REINHOLD WÜRTH
28/11/23 Die Sammlung Würth zählt zu einer der größten und bedeutendsten Privatsammlungen von Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Deutschland. Als Mäzen ist Reinhold Würth eng mit Salzburg verbunden. – Wege der Kunst heißt eine Filmdokumentation, die kürzlich im Salzburger Festspielhaus ist in Salzburg erstmals gezeigt wurde.
Reinhold Würth hat als Unternehmer ein weltweit tätiges Schrauben-Handelsunternehmen aufgebaut. In der Dokumentation von Daniel Ronacher wird Reinhold Würth als Kunstsammler und Unternehmer porträtiert sowie sein Aufstieg zu einem der renommiertesten Kunstsammler unserer Zeit. Intime Einblicke in Würths Engagement in die Kunst bietet der Film ebenso, wie seine Beziehungen zu Künstlern, Freunden und Wegbegleitern. Die Interviewpartner im Film waren unter anderem Anselm Kiefer, Helga Rabl-Stadler, Markus Hinterhäuser oder Cecilia Bartoli.
„Es sind nicht eine oder zwei, sondern eine ganze Reihe von namhaften heimischen Kulturinstitutionen, die Reinhold Würth mit Leidenschaft und Großzügigkeit unterstützt“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Filmpremiere.
Die in Salzburg sichtbarste Initiative von Würth: Der ab 2002 von der Salzburg Foundation initiierte und umgesetzte Walk of Modern Art ist seit 2013 Teil der Sammlung Würth. Sie stellt die unterdessen vierzehn Werke – von Stephan Balkenhols Mann auf der goldenen Kugel auf dem Kapitelplatz über Anthony Craggs Caldera auf dem Makartplatz bis zu den Gurken von Erwin Wurm im Furtwängler Garten – der Stadt Salzburg als Dauerleihgabe zur Verfügung. Das jüngste Objekt ist Die Sprache der Vögel von Anselm Kiefer im Chiemseehof. Weniger bekannt: der Würth Skulpturen Garten beim Schloss Arenberg.
Würth Österreich ist Hauptsponsor des Kardinal König Kunstpreises der Erzdiözese Salzburg, der alle zwei Jahre für ein Werk der bildenden Kunst vergeben wird – heute Freitag (27.11.) an die ukrainische Künstlerin Nika Kupyrova. Auch für die alljährlich im Frühling im Großen Festspielhaus stattfindenden Lehrlingskonzerte der Salzburger Kulturvereinigung ist Würth Österreich Hauptsponsor.
Reinhold Würth und die Würth-Gruppe gehören zu den großen Förderern der Salzburger Festspiele. Seit 2018 finanziert die Würth-Gruppe die Ouverture spirituelle, vier Jahre später folgte die Unterstützung für das Jugendprogramm der Salzburger Festspiele. „Die Salzburger Festspiele stehen für höchste Qualität und sind damit ein idealer Partner für Reinhold Würth und die Würth-Gruppe. Wir sind sehr dankbar, dass er und seine Frau Carmen durch ihre gemeinsame Liebe zur Kunst und zur Schönheit unserer Stadt die Salzburger Festspiele seit Jahren finanziell und ideell so großzügig fördern und begleiten“, so Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer.
Mit Werken des Spätimpressionismus und Expressionismus fand Reinhold Würth einst seinen Einstieg in das Sammeln von Kunst. Bald folgten Beispiele klassischer Abstraktion, insbesondere der École de Paris, sowie figurative Positionen der 1960er-/1970er-Jahre. Was Reinhold Würth in seiner bald 60-jährigen Sammelleidenschaft zusammengetragen hat, umfasst aber rund fünfhundert Jahre Kunstgeschichte, Werke vom späten Mittelalter bis zum frühen 21. Jahrhundert. Süddeutsche Renaissanceportraits finden sich ebenso darunter wie Objekte von höfischem Glanz und handwerklicher Bravour, eine Sammlung zauberhafter Ankündigungsplakate traditioneller süditalienischer Puppentheater (Opera dei Pupi) und internationale Krippen ebenso wie ansehnliche Werkblöcke von Anselm Kiefer, Max Ernst oder auch Christo und Jeanne-Claude. (Landeskorrespondenz/Würth/dpk-krie)