Zielstrebig in hohe Positionen
IM PORTRÄT / MATTHIAS SCHULZ
18/06/15 Wieder einmal werden sie Weggefährten – wenn auch für überschaubare Zeit: Wenn Matthias Schulz Co-Intendant an der Berliner Staatsoper Unter den Linden neben Jürgen Flimm sein wird (bevor er ihn Mit der Spielzeit 2017/18 ablöst), ist das bloß ein Wieder-Zusammentreffen mit Flimm.
Matthias Schulz hatte ja schon ganz wesentliche Aufgaben bei den Salzburger Festspielen – und das nicht erst in der Intendantenzeit von Flimm. Das hat 1999 begonnen, als er in den Sommermonaten für die Konzertabteilung der Salzburger Festspiele tätig war und als 22-Jähriger dem Intendanten Gerard Mortier und dessen Konzertchef Hans Landesmann genau auf die Finger schauen konnte.
Während einer einjährigen Anstellung am Konzerthaus Dortmund gestaltete er in dessen Eröffnungssaison 2003/2004 den Aufbau des Künstlerischen Betriebs mit, bevor er 2004 als Projektleiter für das Opernprojekt „Mozart 22“ zu den Salzburger Festspielen zurückkehrte: Im Rahmen dieses Projekts kamen im Mozart-Jahr 2006 sämtliche Musiktheaterwerke Mozarts als Produktionen im Rahmen der Salzburger Festspiele zur Aufführung. Schulz oblag die organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Opernproduktionen, an dessen medialer bzw. audiovisueller Verwertung er ebenfalls maßgeblich beteiligt war.
Matthias Schulz, geboren 1977 in Bayern, studierte Konzertfach Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg (Christoph Lieske, Peter Lang) und absolvierte das Studium der Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilian-Universität München, welches er 2003 mit einer kulturökonomischen Diplomarbeit als Diplom-Volkswirt abschloss. Genau deshalb wohl war Schulz auch weiterhin im Bereich der Medien-Vermarktung gefragt: Als Medienreferent war er bald für die Initiierung und strategische Planung sämtlicher Medienproduktionen tätig und insbesondere für die aktuellen und historischen TV-, DVD- und CD-Agenden der Festspiele verantwortlich.
Der Kernbereich seiner Arbeit bei den Festspielen war freilich fürderhin der Konzertbetrieb der : Als Konzertreferent der Salzburger Festspiele (damals mit Jürgen Flimm als Intendant und Markus Hinterhäuser als Leiter Konzert) war Matthias Schulz ab Januar 2005 für die Planung, Budgetierung und Durchführung der Konzertprojekte zuständig und in die Planung der Gesamtdisposition eingebunden.
Ab 2009 gestaltete Matthias Schulz zudem als Leiter der Konzertplanung mit dem Intendanten Alexander Pereira die Programme für die Jahre 2012 und 2013 und war wiederum für die Disposition und Verknüpfung sämtlicher Festspielproduktionen zuständig. Im Lauf seiner langjährigen Tätigkeit für die Salzburger Festspiele hat er wichtige Rahmenverträge (zum Beispiel mit den Wiener Philharmonikern) sowie Koproduktionen mit anderen Opernhäusern und Festivals verhandelt und durchgeführt – da war das zeitgenössische Musiktheater ein Schwerpunkt.
Seit März 2012 ist Matthias Schulz als Künstlerischer Leiter für die Programmierung der Festival- und Konzertprogramme der Stiftung Mozarteum Salzburg (Mozartwoche, Dialoge, Saisonkonzerte) verantwortlich. Als Kaufmännischer Geschäftsführer ist Matthias Schulz darüber hinaus Finanz- und Personalchef der Stiftung Mozarteum Salzburg.
Kaum ein Bereich in Salzburg, wo Schulz derzeit nicht vertreten ist: Er ist Vorstandsmitglied der Biennale und Jurymitglied beim Nestlé & Salzburg Festival Young Conductors Award der Festspiele. Von 2001 bis 2005 betreute Schulz die zeitgenössische Konzertreihe Kontrapunkte der Osterfestspiele. Als Vorstandsmitglied ist er auch beim Kammermusikfestival Lockenhaus involviert. (Berliner Staatsoper/dpk)