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Die dritte Säule der antiken Christenheit

IM PORTRÄT / AHO SHEMUNKASHO

03/04/15 Ab Oktober 2015 wird es an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg einen Lehrgang „Master of Arts in Syriac Theology“ geben. Aho Shemunkasho, seit 2014 Universitätsprofessor für Geschichte und Theologie des orthodoxen syrischen Christentums am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte an der Universität Salzburg, wird ihn leiten.

Am heutigen Karfreitag wird auf Geheiß des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner in vielen Salzburger Kirchen eine eigene große Fürbitte für die verfolgten Christen in Syrien eingefügt. Das syrische Christentum gehört zu den bedeutenden Strömungen der Christenheit und wird, neben der lateinischen und griechischen Tradition, als die dritte Säule der antiken Christenheit verstanden.  Bis in das 15. Jh. erreichte das syrische Christentum die größte geographische Ausdehnung bis Zentralasien und China, und brachte dementsprechend eine reiche außereuropäische theologische Literatur und spirituelle Tradition hervor.  Ihre Kulturträger sind Christinnen und Christen, die bis Anfang des 20. Jhs. hauptsächlich in ihren Ursprungsländern im Nahen Osten und Indien gelebt haben, aber jetzt auch in Österreich und Europa. 

Die Universität Salzburg hat diese neue Professur in Absprache mit dem Bundesministerium (bmwfw)  als Stiftungsprofessur eingerichtet, als wissenschaftlichen Beitrag zum Verständnis des syrischen Christentums und zur Ausbildung von Theologinnen und Theologen. Das Überleben dieser orientalisch-semitisch-christlichen Tradition ist angesichts der dramatischen politischen Lage in ihren Ursprungsländern im Nahen Osten essentiell gefährdet.

Aho Shemunkasho ist im Turabdin, im Südosten der Türkei, geboren worden und spricht die syrisch-aramäische Sprache. Bevor Shemunkasho 2006 als Universitätsassistent nach Salzburg kam, absolvierte er sein Theologiestudium in Paderborn, Masterstudium mit Promotion in Oxford und leitete das Fach Syrischer Religionsunterricht in Nordrhein-Westfallen. (Universität Salzburg)

Bild: Universität Salzburg/Kolarik/LEO

 

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