Von Wettbewerb zu Wettbewerb
IM PORTRÄT / ELISABETH WAGLECHNER
12/02/20 Die 22jährige Wienerin Elisabeth Waglechner hat am Dienstag (11.2.) den Internationalen Mozartwettbewerb in der Sparte Klavier für sich entschieden. Sie setzte sich gegen Su Yeon Kim (Südkorea) und Yu Nitahara (Japan) durch.
Von Reinhard Kriechbaum
Die Biographie von Elisabeth Waglechner spricht Bände, wie sich heutzutage aufstrebende Musikerinnen und Musiker von Wettbewerb zu Wettbewerb durchkämpfen. Elisabeth Waglechner wurde 1997 in Pitten (nahe Wiener Neustadt) geboren. Im Alter von fünf Jahren begann sie an der dortigen Franz-Schubert-Musikschule mit dem Musikunterricht, Blockflöte zuerst, mit sieben Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht.
Ab 2009 wurde sie im Hochbegabtenkurs an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien von Alma Sauer unterrichtet. 2013 wechselte sie in den Vorbereitungslehrgang in die Klasse von Christopher Hinterhuber. Aber auch im Fach Blockflöte besuchte sie von 2010 bis 2013 den Hochbegabtenkurs an der Universität. Bei Landes-und Bundeswettbewerben von prima la musica wurde sie insgesamt 16 Mal mit einem Ersten Preis ausgezeichnet, sowohl solistisch als auch im Ensemble. 2012 gewann sie in der Wertung Klavier solo den Sonderpreis der Raiffeisen-Werbung. 2012 erhielt sie beim 2. Internationalen Takacs-Wettbewerb in Oberschützen den 2. Preis.
Sie bildet ein Klavierduo mit der zwei Jahre älteren, ebenfalls in Wien lebenden Bulgarin Konstanca Dyulgerova (die ihrerseits als Klaviersolistin in exponierter Klasse spielt). In dieser Formation erreichte, die beiden schon 2010 einen Ersten Preis beim INÖK-Wettbewerb für Neue Musik. Auch andere Kammermusik macht Elisabeth Waglechner, mit Antonia Schöner (Violine) und Constantin Schöner (Cello) bildet sie das Phil Arte Trio.
Im Jänner 2013 gewann Elisabeth Waglechner das Auswahlspiel „Musica Juventutis“, das sie zu einem Auftritt im Wiener Konzerthaus berechtigte. Weitere Wettbewerbserfolge bisher: Siegreich kehrte sie 2014 vom internationalen Wettbewerb der Stadt Gagny heim, immerhin mit einem Dritten Preis von der Zhuhai International Mozart Competition 2017. Für den Zweiten Preis von der Antonio Vivaldi International Competition im Vorjahr hat sie nicht auf Reisen gehen müssen, dieser Wettbewerb fand in Wien statt. Derzeit studiert Die 22jJährige bei Stefan Vladar an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Eine ähnliche Preis-Akkumulation wie beim Violinwettbewerb kürzlich auch bei der Klavier-Siegerin: Zum Ersten Preis des Mozartwettbewerbs (dotoert mit 10.000 Euro) erhielt Elisabeth Waglechner gestern Abend im Großen Saal des Mozarteums auch den Publikumspreis (1.000 Euro) und den Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Mozart (dafür gibt’s eine Mozart-Gesamtausgabe).
Die Zweite Preisträgerin (7.000 Euro), die 25jährige Südkoreanerin Su Yeon Kim, hat es beim Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb in Warschau oder beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel immerhin ins Semifinale gebracht, zu einem Sonderpreis beim Klavierwettbewerb Compositores de Espana in Madrid und den 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Johann Nepomuk Hummel. Su Yeon Kim studiert seit 2013 an der Universität Mozarteum.
Der Dritte Preis (5.000 Euro) geht an den Japaner Yu Nitahara. Die Japanerin Seika Ishida hat den Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragswerkes (Bagatelle für Klavier von Krzysztof Meyer) bekommen.