Irreführen und hinterfragen
IM PORTRÄT / MARINA FAUST
26/02/19 Marina Faust ist die aktuelle Trägerin des Otto-Breicha-Preises für Fotokunst. „Sie hat viel in Paris gearbeitet, aber immer Kontakt zu österreichischen Künstler*innen wie etwa Franz West gehalten und mit ihnen performative Projekte realisiert“, schreibt die Jury.
Seit 1983 vergibt das Museum der Moderne Salzburg alle zwei Jahre einen Preis für Fotokunst, der seit 2007 von der Familie Breicha gefördert und als „Otto-Breicha-Preis für Fotokunst – Museum der Moderne Salzburg“ an einen österreichischen oder in Österreich lebenden Fotokünstler oder an eine Fotokünstlerin verliehen wird. Die in Paris und Wien arbeitende Marina Faust ist die 17. Preisträgerin. In den letzten Jahren sind Friedl Kubelka, Seiichi Furuya, Peter Dressler, Margherita Spiluttini, Ilse Heider, Matthias Hermann, Leo Kandl und zuletzt Lisl Ponger mit dem Otto-Breicha-Preis geehrt worden.
„Das Werk von Marina Faust ist facettenreich und erstreckt sich mittlerweile über mehr als vierzig Jahre. „Interessant ist, dass sie aus ihren angewandten Arbeiten immer wieder eigenständige fotografische Arbeiten entwickelt hat. Die Grenzen sind bei ihr fließend und es ist Teil ihres Konzeptes der Irreführung und des Hinterfragens, was die Fotografie und was die Kunst leisten kann“, heißt es in der Jurybegründung. Mitglieder der Jury waren Christa Breicha, Saskia Breicha, Lisl Ponger (Otto-Breicha-Preisträgerin 2017), Anna Grip (Herausgeberin der Zeitschrift Photonews) und Christiane Kuhlmann (Museum der Moderne Salzburg).
Für die Jury war es überzeugend, wie Marina Faust in den letzten Jahren neue ästhetische und materielle Formen für Arbeiten aus ihrem persönlichen Archiv geschaffen hat. Diese zeigen konzeptuelle Ansätze, die gleichermaßen sinnlich und medienreflexiv erscheinen.
Das Werk von Marina Faust spieglem so heißt es, auch die Geschichte des Museums der Moderne: „Eine große Serie ist noch unter Otto Breicha sowohl für die Fotosammlung des Bundes als auch für die Sammlung Fotografie des Museums angekauft worden.“
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einer Einzelausstellung der Preisträgerin 2020 im Museum der Moderne Salzburg am Standort Rupertinum verbunden. (MdM)