Aus Fotos werden Siebdrucke
IM PORTRÄT / MONIKA PICHLER
09/01/18 Monika Pichler erhält den mit 7.000 Euro dotierten Slavi-Soucek-Preis des Landes. „Es ist schön, dass meine Siebdrucke dadurch besondere Aufmerksamkeit bekommen“, so die Künstlerin in einer ersten Reaktion.
Monika Pichler habe seit Jahrzehnten ein umfangreiches Werk an Siebdrucken geschaffen und durch ihre Lehrtätigkeit viele junge Kunstschaffende für diese Technik begeistert, so die Jurymitglieder Gertrud Fischbacher (Universität Mozarteum), Martin Hochleitner (Direktor des Salzburg Museums) und Eva Möseneder (Universität Mozarteum und Soucek-Preisträgerin 2016). Die Jury sieht das Gesamtwerk der Preisträgerin als ein hochaktuelles und gleichzeitig höchst persönliches Konzept über Bildkulturen und ihre mediale Vermittlung im Medium der Grafik.
Monika Pichler, 1961 in Hallein geboren, ist seit 1993 Vertragsassistentin und seit 2000 Professorin an der Universität für Gestaltung in Linz. Dort hatte sie schon studiert, von 1984-1992 in der Meisterklasse Textil.
Der seit 1973 vergebene Slavi-Soucek-Preis des Landes Salzburg ist benannt nach dem bekannten Maler und Grafiker (1898-1980), in der Nachkriegszeit einer der ersten Vertreter der abstrakten Kunst hierzulande. 1952 gründete er mit dem Maler Gustav Kurt Beck eine Galerie für zeitgenössische Kunst, wo er 1954 eine Graphische Versuchswerkstätte einrichtete – diese besteht bis heute im Traklhaus. „Der Preis wird alle drei Jahre ausgeschrieben und würdigt eine künstlerische Persönlichkeit, die sich intensiv mit dem Medium der Druckgrafik auseinandersetzt", so Kulturreferent Schellhorn.
Der Soucek-Preis wird am 17. Jänner anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Schwerpunkt Druckgraphik“ in der Galerie im Traklhaus überreicht. Dort wird Monika Pichler Arbeiten aus verschiedenen Serien zeigen, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind. Mit der teczhnik des Siebdrucks überträgt die Künstlerin Fotos und Montagen auf verschiedene Materialien. „Pichlers Montagen sind Reisen in Ausschnitte der Welt, irreal angeordnet, auf andere Realitäten verweisend“, heißt es dazu in einer Presseaussendung der Galerie im Traklhaus. „Es sind aber auch Reisen in haptische Welten, die die Wahrnehmbarkeit des Materiellen in den Vordergrund treten lassen. Meist entstehen Serien von Serigrafien, die die Künstlerin eigenhändig ausführt.“ Das Fotomaterial werde durch den Druck verändert, so dass neue Bedeutungen der Aufnahmen entstehen. „Die Fotos, die Monika Pichler von ihren vielen Reisen mitbringt, zeugen von einer ästhetisch-politischen Auseinandersetzung mit den Orten, sozialen Verhältnissen, Geschichten ihrer Begegnungen und ihrer eigenen Biografie.“
Im Namen von Slavi Soucek wird auch jedes Jahr ein Stipendium vergeben. 2017 war es mit einem Paris-Aufenthalt verknüpft, Tina Greisberger hat dort gearbeitet. Im Vorjahr war Pavla Czeinerová Stipendiatin, sie arbeitete in der Grafischen Werkstatt im Traklhaus. Auch Arbeiten dieser beiden Künstlerinnen wird man in der Ausstellung sehen.
(Landeskorrespondenz/Galerie im Traklhaus/dpk-.krie)