Was alles aus Stein ist
TAG DES DENKMALS
27/09/13 Wer findet auf Anhieb das Nonntaler Tor? Schanzlgasse 14 ist die Adresse. Das äußere Nonntaler Tor stellt ein typisches mittelalterliches, im Barock ausgebautes Stadttor dar und wurde als südlicher Zugang zur Stadt Salzburg für den Warenverkehr in und von Richtung Süden genutzt.
Der „Tag des Denkmals“ – am kommenden Sonntag (19.9.) in ganz Österreich veranstaltet – ist sozusagen die jährliche PR-Initiative des Bundesdenkmalamts. „Mit dem diesjährigen Motto ‚aus Stein?‘ möchten wir das Interesse für Denkmale wecken, bei denen Stein oder steinähnliche Materialien Verwendung fanden“, erklärt die Salzburger Landeskonservatorin Eva Hody.
Die innen nun blütenweiße Kollegienkirche, seit 2003 schrittweise restauriert, ist natürlich das aktuelle denkmalschützerische Vorzeigeprojekt. Ein verborgenes Gustostück in der Stadt Salzburg: Kaum jemand kennt die Mineraliensammlung des Stiftes St. Peter. Sie hat 2011 im Dachraum von St. Peter einen neuen Standort gefunden und beherbergt Kostbarkeiten aus der gesamten Österreich-Ungarischen Monarchie sowie aus großen Teilen Europas, Afrikas und Amerikas.
28 Denkmale in Stadt und Land, sonst meist verschlossen, können kostenlos besichtigt werden. Die nach Entwürfen des berühmten Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach geschaffenen Figuren im „Zwerglgarten“ von Schloss Mirabell zählen zu den wohl interessantesten und kuriosesten steinernen Attraktionen, welche die Stadt Salzburg zu bieten hat. Aus dem Nagelfluh des Mönchsbergs sind die Arkaden der Felsenreitschule gehauen. Prälat Balthasar Sieberer führt Interessierte durch die Krypta des Konradinischen Doms. Die mehr als 110 m lange fünfschiffige Basilika mit fünf Türmen war der größte Kirchenbau seiner Zeit nördlich der Alpen.
Die Bürgerwehr nahe dem Museum der Moderne wurde als mittelalterliche Verteidigungsanlage an der schmalsten Stelle des Mönchsberges errichtet. Derzeit wird der Markusturm, der über mehrere Jahre leer stand, wieder für private Wohnzwecke instand gesetzt. Der Bauherr, selbst Restaurator, wird Besuchern das Ergebnis dieser denkmalgerechten Sanierung zu präsentieren.
Landeskonservatorin Eva Hody: „Das Thema Stein berührt die Denkmalpflege auf vielfältige Weise und erlaubt höchst unterschiedliche, interdisziplinäre Zugänge.“ Vom Baumaterial selbst über Dekorstein bis zum Porzellan, vom Relief bis zum Grabstein: Ausgrabungen, Wohnhäuser, Kirchen, Friedhöfe sowie Museen und Werkstätten lassen die vielfältige Verwendung von Stein erahnen, zeigen seine Kulturgeschichte und offenbaren technisch-handwerkliche Details.
Wer sich für Ausgrabungen interessiert, könnte sich in den Lungau aufmachen und sich mit dem Archäologen Peter Höglinger in St. Michael im Lungau auf die Spuren der Römer. In St. Georgen bei Salzburg und in St. Leonhard/Gartenau kann man zwei Werkstätten besuchen. Hier stehen alte Techniken der Steingewinnung sowie verschiedene Mal-, Putz- und Stucktechniken bei der Steinimitation im Fokus. Auf der Burg Kaprun blicken Kids nicht nur hinter 800 Jahre alte Türen, sondern malen auch ihre eigenen Wappen. Lustig geht’s am Nachmittag im Uttendorfer Keltendorf zu, wenn die Kinder ihren eigenen Schmuck aus Ton basteln.
Auch Heuer setzt das Bundesdenkmalamt seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Wikimedia und Wikipedia Österreich fort: „Wiki Loves Monuments“ ist ein Fotowettbewerb.