asdf
 

↓ Decke ab → Luftraum

HINTERGRUND / SATTLER-PANORAMA

21/11/24 Das hat jemand in roter Leuchtfarbe an die Wand gemalt. Der Bautrupp hat ganze Arbeit geleistet. Vom südseitigen Orangeriegebäude, wo einst das Barockmuseum untergebracht war, stehen nur noch die Außenmauern.

Von Reinhard Kriechbaum

Das Gebäude ist komplett ausgehöhlt. Einst zugemauerte Fenster (nur Attrappen außen!) sind aufgebrochen. Gerüste innen und außen stützen den Bau. Ein Riesenkran steht bereit, um Schutt abzutransportieren und Material anzuliefern. Das Gebäude wird anstatt des abgewalmten Satteldachs ein Grabendach bekommen, wie es zur Altstadt passt. Vom Mirabellgarten aus wird man das aber nicht wahrnehmen, sondern nur von erhöhtem Platz aus, etwa vom Kapuzinerberg.

Hier also wird das Sattler-Panorama seinen Platz finden. Arschknapp geht es sich aus, aber in einem Pressegespräch wurde glaubhaft versichert, dass man mehrmals nachgemessen hat. Das renovierte bzw. im Kern neu gestaltete Gebäude soll 2025 fertig sein, im ersten Halbjahr 2026 soll das Panorama-Museum als Präsentationsort fürs Welterbe eröffnet werden. Mit großem Trara, vom Landeshauptmann abwärts, lud man heute Donnerstag (21.11.) zum „Spatenstich“. Es gab freilich weder einen Spaten noch etwas zum Hineinstechen. Die Bauarbeiten sind ja schon voll im Gang.

So also soll es aussehen: Zwei große, hohe Räume wird es geben. Im rückwärtigen das zwischen 1825 und 1829 entstandene, einst weit gereiste Sattler-Panorama. Es wird natürlich barrierefrei zugänglich sein. Das war am bisherigen Ausstellungsort in der Neuen Residenz noch nicht so.

Der große Raum davor, eigentlich quadratisch, wird ebenfalls eine runde Anmutung bekommen. Dieser gemeinsam mit dem Linzer Ars Electronica Futurelab konzipierte Bereich bekommt eine Sitztribüne und multimediale Stationen, ein Stadtmodell und eine großformatige Video-Wall. Rundum-Informationen übers Weltkulturerbe also.

Von einer „Agora“ spricht Museumsdirektor Martin Hochleitner. „Das gesamte Setting lädt ein, sich Wissen anzueignen, Themen zu entdecken und Angebote auszuprobieren, aber auch zu diskutieren, Fragen zu stellen und Ideen einzubringen.“ Nicht wenig goschert spricht man in einem neuen Folder zum Projekt vom „11. Platz“ im Welterbe. Angeblich gibt es zehn Plätze im Altstadtbereich. Wir werden bei Gelegenheit nachzählen.

Für das Gebäude selbst sind 5,48 Millionen Euro Baukosten eingepreist. Stadt und Land zahlen zusammen, wie für alle anderen Großprojekte, die derzeit laufen. Für die Einrichtung der Ausstellung stehen dem Salzburg Museum 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Landeshauptmann Haslauer spricht in Hinsicht auf die aufgebrachten Mittel von einem „Konjunkturprogramm“. Er und Bürgermeister Auinger betonen, dass hier altes Kulturgut und moderne digitale Vermittlung zusammenkommen. „Das Sattler-Panorama ist bei allen beliebt, ob jung oder alt, bei Salzburgern wie bei Gästen“, weiß Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl aus eigener Erfahrung. Er arbeitete ja als Kulturvermittler im Salzburg Museum. Auf einen „lebendigen Wissens- und Begegnungsort“ zählt Planungsstadträtin Anna Schiester, zu deren politischer Agenda auch das Welterbe zählt.

Bilder: dpk-krie
Zum Kommentar Der Blick auf den Reiz des Ortes

 

 

 

 

 

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014