Kotz Dich aus!
STADTTEILKULTUR / OUT OF THE BOX
04/10/24 „Ändert doch eh nix“, „Interessiert sich eh niemand für mich“, „Mir geht’s doch gut“ oder „Lohnt sich nicht“: Was hilft es, wenn Menschen das politische Geschehen nicht als ihre Baustelle ansehen? Ein Projekt der FH Salzburg in Itzling will dagegen halten.
Vier Projekte hat die Stadt Salzburg dieses Jahr mit dem Out of the box-Preis ausgezeichnet. Diese werden nun im Oktober umgesetzt. Den Anfang macht die Installation Nicht meine Baustelle in Itzling, die einen „Bauplan für die Demokratie“ präsentiert. In sieben Stationen werden Stehsätze aufgegriffen, mit denen sich Menschen rausreden von aktivem Handeln. „Kotz Dich aus“, steht auf dem Klohäusl.
„Die Mitmach-Aktionen mit klassischen Baustellen-Elementen wie Betonmischer, Plakatwände, Pylonen und mobile Toilette, bringen den politischen Diskurs auf die Straße und motivieren zum gesellschaftlichen Engagement“, heißt es in einer Presseaussendung der Stadt. Nicht meine Baustelle ist als Masterprojekt an der FH Salzburg konzipiert worden. Der Out of the box-Preis ermöglichte die Umsetzung. Noch bis Sonntag (6.10.) ist das Kunstprojekt vor dem BILLA in der Reimsstraße in Itzling zu besichtigen.
Bürgermeister Bernhard Auinger sieht in Out of the box vielseitige Wertigkeit: Es spiegle das Engagement der Bürger und trage maßgeblich zur Belebung der Elisabeth-Vorstadt und Itzlings bei. „Die prämierten Projekte fördern dabei den Dialog zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen. Darüber hinaus werden Räume für Begegnungen geschaffen und ermöglichen den Bewohner:innen, ihre Stadtteile aktiv mitzugestalten“, so Auinger.
Der Preis "Out of the box" wurde ins Leben gerufen, um unkonventionelle und visionäre Konzepte auszuzeichnen, die das städtische Leben bereichern und neue kulturelle Impulse setzen. „Mit Out of the box gehen wir in die Stadtteile und regen die Zusammenarbeit von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft an“, erklärt Dagmar Aigner, Leiterin der Kulturabteilung. „Ganz konkret und sehr niederschwellig entstehen so neue Projekte und Interventionen.“
Weitere Projekte: Place in Music – Wie klingen Orte im Lied?Anhand von Werken von Schubert, Wolf und anderen Komponisten wird in einem Konzert im Musischen Gymnasium gezeigt, wie Musik unsere Wahrnehmung von Orten beeinflusst und Emotionen weckt.
Die ehemalige Bäckerei und Konditorei der Familie Hofmann (Kirchenstraße 49) ist am 27. Oktober Ort der interdisziplinären Performance Music in Place – Wie klingt der Raum? Besucher werden aktiv einbezogen. Music and Place – Wie klingt unser Stadtteil? Ist am 30. Oktober die Frage. Die Teilnehmer begeben sich vom Forum 1 (Südtiroler Platz) aus auf einen Spaziergang durch den Stadtteil und entdecken bei musikalischen Interventionen und spontanen Performances die klanglichen Facetten ihrer Umgebung.
It's Tea Time – Kunst zu Gast in Itzling heißt es bei einer Ausstellung von 24. Oktober bis 28. November Volkshilfe Klub Itzling, Kirchenstraße 55a. Im Jazzit hocht man am 30. Oktober Vergessenen Stimmen – Frauen der Elisabeth-Vorstadt nach. Es ist ein Vortrag (Verena Deisl) mit Musik (Citlali Seda), außerdem eine kleine Schau im Bewohnerservice Itzling. (InfoZ/dpk-krie)