Blasmusik und Queersein geht unter die Haut
VORWISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN
26/09/23 „Rein rechtlich betrachtet, haben wir in Salzburg die Gleichstellung LGBTQ+ Community im Prinzip schon erreicht“, sagt Julia Celina Hauser. „Vielmehr ist es aber das Gesellschaftliche, was jetzt noch im Fokus steht.“
Die Gymnasiastin aus dem BRG Salzburg hat für ihre vorwissenschaftliche Arbeit „Queere Bewegungen des 20. Jahrhunderts und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart am Beispiel Salzburgs“ den Landespreis in der Kategorie „Demokratiepolitische Bildung. Salzburger Gegenwarts- und Zukunftsfragen“ erhalten.
Drei junge Salzburgerinnen und ein Salzburger gingen als Sieger bei dem Wettbewerb hervor, der vom Landtag und der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde ausgelobt worden war. Der Salzburger Landtag setzt mit dem Preis Anreize für Jugendliche, sich mit dem Land Salzburg, seiner Geschichte, seiner Entwicklung und seiner demokratischen Verfasstheit zu beschäftigen.
Zoe Lefkofridi, Professorin für Geschlecht und Politik, Diversität und Gleichstellung an der Paris-Lodron-Universität Salzburg, hat die Arbeit von Celina Hauser begutachtet und als Jurorin für den Preis vorgeschlagen.
„Es ist leider einfach ein Fakt, dass Queer-Sein in manchen Gesellschaftsschichten nicht nur ein Tabu ist, sondern auch Reaktionen des Hasses hervorrufen kann“, so die junge Preisträgerin. „Diese Intoleranz und der teilweise noch fehlende Dialog zwischen den Vertretern der LGBTQ+ Community und diesen Gesellschaftsschichten sind es hauptsächlich, was einer richtigen Gleichstellung noch im Weg steht.“
„Ich bin jedes Jahr wieder begeistert, mit welchem Engagement sich die Schüler und Schülerinnen in ihren Arbeiten mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen“, betonte Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf bei der Überreichung im Chiemseehof.
In der Kategorie „Geschichte und Landeskunde“ gab es zwei erste Preisträger: Anna Heitzmann für die Arbeit „Das ehemalige Bürgerspital in Tamsweg“ und Jan Schmidt mit „Der Mauersegler – ein akrobatischer Flugkünstler“. Laura König wurde mit „Blasmusik geht unter die Haut – Eine Geschichte der Trachtenmusikkapelle Ramingstein“ auf Platz drei prämiert, alle drei Jugendlichen besuchen das BG Tamsweg.
Bilder: Land Salzburg / Stefan Mayer