Mit Toten über die Zukunft sprechen
SCIENCE MEETS FICTION FESTIVAL
21/09/23 Mit dem übergreifenden Jahresthema Zeit.Reisen lädt das sechste Salzburger Science-Fiction-Festival ab 25. September dazu ein, sich mit unterschiedlichen Zugängen zum Thema der Zeit auseinanderzusetzen. Fiktionalen Entwürfe werden durch die Expertise von Wissenschaftler:innen auf die Probe gestellt.
Lust, mit Toten zu sprechen? Das kann man am 26. und 27. September im Foyer der ARGEkultur.
Philosophiermaschine Online ist eine Künstliche Intelligenz, die tote Denkerinnen und Denker zu neuem Leben erweckt. Die algorithmische O-Ton-Montage ermöglicht es dem Publikum mit Hannah Arendt, Karl Jaspers, Ernst Bloch und anderen Philosophen der Frankfurter Schule in Dialog zu treten. Ausgedacht hat sich dies das Künstlerkollektiv Interrobang. Vierzig bis fünfzig Minuten sollte man sich dafür Zeit nehmen, heißt es.
Wem das zu obskur ist, der könnte am 30. September in der VEGA-Sternwarte unter dem Motto Star Trecking Haus der Natur mit dem Teleskop in die Urzeit der Erde reisen oder im Kino auf Zeitreisen gehen. Eröffnet wird der Veranstaltungsreigen am 25. September im Literaturhaus. Der Schriftsteller Thomas Lehr und die Wissenschaftlerin Klaudia Seibel sprechen über die narrativen Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich bei Zeitreisen in Science-Fiction-Erzählungen ergeben. Lehr liest aus seinem neuen Roman Manfred (2023) – ein irrwitziges Buch über die Grenzen menschlicher Erkenntnis.
Bei der sechsten Ausgabe des zweiwöchigen Festivals beteiligen sich eine Vielzahl an Salzburger Wissens- und Kultureinrichtungen, unter anderem die FH Salzburg, die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, das Literaturhaus Salzburg, das Salzburger Filmkulturzentrum DAS KINO, das Künstlerkollektiv gold extra, die AK Salzburg, das Haus der Natur, die ARGEkultur Salzburg und das Toihaus.
Die Besucher sollen motiviert werden, „heutige Zukunftserwartungen zu hinterfragen“ und darüber nachdenken, was in Zukunft technisch, gesellschaftlich oder politisch anders sein könnte. Das kann ja recht witzig oder auch makaber werden: „Gäste aus anderen Dimensionen, mit Toten sprechen, allgegenwärtige Zeitnot, Lichtjahre entfernte Exoplaneten, Retrogaming und mehr sind die bestimmenden Themen im Veranstaltungsangebot.“
Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger weist als Ressortverantwortlicher auch für Kultur, Bildung und Wissen weist darauf hin, wie viele Einrichtungen sich für das Scienece-meets-Fiction-Festival einsetzen und damit das große Potenzial der Wissensstadt Salzburg zeigen. „Durch die Kombination von Science Fiction, Wissenschaft, Kultur und Forschung entstehen anregende Impulse und niederschwellige Angebote, um sich auf Neues einzulassen.“