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Fahrräder und erzbischöfliche Bienen

ALTSTADT / HAND.KOPF.WERK

20/04/22 Das Lederhaus Schliesselberger, den Messermacher Kappeller, den Knopferlmayer, Schirme von Kirchtag – was hatten wir im Lauf der Jahre noch nicht, wenn wir über die Altstadtverband-Initiative HAND.KOPF.WERK schrieben? Um Fahrräder ging's, so weit wir uns erinnern, noch nie.

Von Reinhard Kriechbaum

Fahrrad-Geschäfte und -Reparaturwerkstätten wird man zwar nur schwer mit den oben genannten traditionellen Handwerks- und Handelsbetrieben in einem Atemzug nennen wollen. Aber es ist auf jeden Fall ein nachgefragter Geschäftszweig. Und wenn's am Ur-Fahrrad, der 1817 erstmals in schwung gebrachten Draisine, auch noch nicht viel zu reparieren gab – spätestens mit der Erfindung des Luftreifens durch John Boyd Dunlop 1888 ging die Misere mit dem Patschen los.

Reifen oder Schlauch wechseln, Gangschaltungen und Bremsanlagen einstellen oder Ketten reinigen? Das ist ein bisserl wie Brot backen in der Pandemie, allemal einen Versuch wert und oft ist das Ergebnis respektabel. Aber der Weg zum Fachmann spart unglaublich viel Zeit – so ist es nicht verwunderlich, wenn Fanzy Bikes am kommenden Wochenende drei Fahrradreparatur-Crashkurse im Rahmen von HAND.KOPF.WERK anbietet. Wer sich mal die Finger so richtig ölig gemacht hat beim Selbstversuch, kehrt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ja doch zu den Fachleuten zurück. Damit's nicht nach dem Crash nochmal crasht, um's auf Deutsch zu sagen.

Heute Mittwoch (20.4.) geht’s wieder los mit HAND.KOPF.WERK , und es trifft sich gut, dass sich dieser Veranstaltungsreigen diesmalmit dem Salzburger Radfrühling (am 22. und 23. April auf dem Residenz- und Domplatz) überschneidet.

Zum neunten Mal findet HAND.KOPF.WERK statt. Zwischen 20. und 30. April gibt es rund sechzig Veranstaltungen. Was man vielleicht nicht erwartet: Erzbischöfliche Bienen. Das heißt nicht, dass Salome Alt ein Revival erlebt. Es geht wirklich um Bienenstöcke und ihre Bewohnerinnen. Imkermeister Josef Pichler führt in den Garten hinter dem erzbischöflichen Palais. Was man im kirchlichen Umfeld eher erwartet ist ein Archiv – dort gibt Pablo Umek Einblicke in die Restaurierung von Büchern, Bildern und Landkarten.

Die Salzburger Festspiele gewähren Einblicke in ihre Werkstätten und auf die Bühnentechnik. Die Puppenspieler im Marionettentheater sind nicht nur fingerfertige Fädenzieher, sondern auch ausgebildet in unterschiedlichsten handwerklichen Berufen. Dort gibt’s also auch allerhand zu sehen, was mit Basteln und Schneidern zu tun hat.

Bei den vielen Do-it-yourself-Angeboten sind Kinder ebenso willkommen wie Erwachsene. Da kann man Eierlikör selbst fabrizieren, Quasten-Taschenanhänger herstellen, sich im Modeldruck üben oder Glas gravieren.

HAND.KOPF.WERK, von 20. bis 30. April – Anmeldungen zu den geführten Touren unter 0662-845453-26 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – Fahrrradreparatur-Crashkurse am 22. April um 15 Uhr sowie am 23. April um 11 und 14 Uhr – www.salzburg-altstadt.at
Bilder: Altstadtverband / Andreas Kolarik (1); Birgit Propst (1); Martin Baumann (1)

 

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