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Frosch, Zitronenfalter Ringelnatter

HINTERGRUND / ÜBERWINTERN

10/02/21 Futter kommt aus dem Kühlschrank. Wärme aus dem Fernheizwerk. Winter null Problemo. Und beim lieben Vieh? Richten wir einen sorgenden Blick auch mal auf Einwohner mit mehr als zwei Beinen. Vorsicht, Rücksicht. Winterschläfer bitte auch jetzt noch nicht stören!

Von Heidemarie Klabacher

„Während wir Menschen in der kalten Jahreszeit einfach die Heizung aufdrehen oder uns warm anziehen, tun sich die Tiere in der freien Natur schon deutlich schwerer, über den Winter zu kommen.“ Daran erinnert ganz zurecht das Land Salzburg in einer Aussendung und bestätigt die Vermutung, dass die  Nahrungsbeschaffung für Menschen oft einfacher ist als für Eichhörnchen, Frosch & Co. Man solle im Winter „nicht nur an die Meisen am Vogelhaus oder die Rehe im Wald denken, sondern auch an die vielen anderen Tiere, für die der Winter eine besondere Herausforderung ist“.

Welche Überlebens-Strategien, außer Winterschlaf halten, verfolgen nun welche Tiere? Manches hat man in „Heimatkunde“, „Sachunterricht“ oder „Bio“ einst gelernt. Man erinnere sich: „Eichhörnchen, echte Mäuse und Wühlmäuse sammeln Vorräte und futtern diese über den Winter hinweg auf. Fledermäuse, Schlafmäuse (Bilche), Igel und die Birkenmaus halten hingegen einen Winterschlaf, oft ganz in der Nähe des Menschen, in Parks und Gärten“, heißt es in der Aussendung.

Winterschläfer“ senken ihre Köpertemperatur „beinahe bis auf den Gefrierpunkt“, nur ein Regelmechanismus, der bei kritischen Temperaturen eine Wärmeproduktion anregt, schütze sie vor dem Erfrieren. Baum-, Garten- und Siebenschläfer sowie die Haselmaus ziehen sich mit Beginn des Winters in Erd- oder Baumhöhlen zurück, „wo sie sich ein wärmendes Nest aus Pflanzenmaterial eingerichtet haben“. Neben der Körpertemperatur sinke bei den Winterschläfern die Herzfrequenz „von mehr als vierhundert Schlägen auf etwa 35 Schläge pro Minute“. Dadurch werde der Verbrauch von Energie stark reduziert. Und Fressen? „Meist reichen die im Sommer und Herbst angefutterten Fettreserven, um strenge Winter zu überstehen.“ Auch die Fledermäuse halten einen solchen „echten“ Winterschlaf, „wobei sie dafür kalte und feuchte Winterquartiere benötigen, wie zum Beispiel Höhlen, Stollen oder Baumhöhlen“.

Auch für die luftgängige Lebewesen wird es kalt. Wie die meisten Schmetterlingsarten überdauern auch die Gebirgsschmetterlinge den Winter als Raupe, erfahren wir. Arten wie der Schwalbenschwanz, der Aurorafalter oder viele Weißlinge überwintern als Puppe. Der Apollofalter überwintert gar als Ei. „Sie alle brauchen im Winter vor allem Ruhe“, so das Land Salzburg in seiner Aussendung: „Da sie oft an Pflanzenteilen zu finden sind, ist es für ihr Überleben sehr wichtig, dass oberirdische Pflanzenteile über den Winter stehengelassen werden. Wiesenbereiche sollten daher ungemäht bleiben, Hecken und Waldränder nur teilweise zurückgeschnitten werden.“

Einige Schmetterlingsarten wie Kleiner und Großer Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Trauermantel oder mehrere Nachtschmetterlinge überwintern als Falter: Sie suchen im Herbst geschützte Stellen wie hohle Bäume, Höhlen oder Verstecke im Siedlungsbereich. Besonders beliebt seien Holzschuppen, Keller, Dachböden und Garagen. Auch hier die Bitte der Experten: „Wenn man im Winter Falter findet, soll man sie an Ort und Stelle lassen und dafür sorgen, dass die Falter im Frühjahr wieder ausfliegen können. Wichtig ist dabei, dass diese Räume kühl bleiben, da ansonsten die Falter zu früh aufwachen und keine Nahrung finden.“

Von der Luft ins Wasser und in die Erde: „Amphibien und Reptilien haben nicht nur unterschiedliche Lebensgewohnheiten, auch ihre Art, die kalten Wintermonate zu verbringen, sind konträr.“ Wer hätte das gedacht. Jedenfalls verkriechen sich die „Zauneidechsen oder Erdkröten an frostfreie Orte und verfallen dort in eine Winterstarre“. Der Grasfrosch hingegen überwintere „auf dem Grund von Teichen oder anderen Gewässern“, die aber mindestens einen Meter tief sein müssen, weil sonst die Gefahr des zufrierens drohe. Ein Wort zu den Molchen: „Auch der Teichmolch überwintert so, zumindest im Larvenstadium. Ausgewachsene Teichmolche verbringen ihre Wintermonate gleich wie die Erdkröte in geschützten Landverstecken wie Komposthaufen, Baumwurzeln oder Gesteinsspalten.“

Blindschleiche oder ungiftige heimische Schlangen, wie die Ringelnatter, überwintern gerne im warmen Komposthaufen. Die Köpertemperatur dieser wechselwarmen Tiere passe sich der Außentemperatur an, unter zehn Grad könnten diese sich diese aber nicht mehr bewegen. Ist es noch kälter, „sind wind- und frostgeschützte Verstecke dringend notwendig“. Woher wissen die Tiere, wie kalt es wird? Egal, sie wissen es einfach und fallen in eine Kältestarre. „In diesem Zustand verharren sie, bis die Frühlingssonne wieder die Lebensräume wärmt.“ Auch wir Zweibeiner freuen uns darauf. Aber was bitte ist eine „echte“ Maus?

Bilder: dpk-klaba

 

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