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Greta Thunberg würd's freuen

HINTERGRUND / RE-NATURIERUNG BLINKLINGMOOS

11/10/19 Die Sünden der Vergangenheit ungeschehen machen kostet viel Arbeit, Zeit und Geld: Das Blinklingmoos in Strobl wird um 700.000 Euro re-naturiert. Begonnen wurde dieser Tage, eine zweite Etappe folgt 2020. Das neue Moor schützt das Klima.

Von Heidemarie Klabacher

„Wir haben hier eines der aufwändigsten Moorprojekte Österreichs. Wir leiten die Regeneration ein, damit der Torf nicht weiter zersetzt wird und das Moor sogar wieder wachsen kann“, erklärt Bernhard Riehl, der die „Mission Blinklingmoos“ für die Naturschutzabteilung des Landes leitet. In mehreren Schritten soll die Nässe wieder zurückkehren, denn der Moorwasserspiegel war drastisch gesunken: Zunächst wurde Fichten und andere Bäume entfernt. Im September wurde alte Entwässerungsgräben verschlossen: „So bleibt das Regenwasser also wieder im Moor und der Wasserspiegel wird angehoben.“ Die größeren Gräben wurden dabei mit insgesamt 53 Spundbohlen aus Recycling-Kunststoff „versiegelt“. Die wirken, wie große Stöpsel: „Das hat sich bereits bei bei anderen Projekten in Europa bewährt.“ Kleinere Gräben wurden mit insgesamt achtzig Holzbohlen abgedichtet. „Alles wurde mit Torf und Vegetation abgedeckt, von den Maßnahmen ist innerhalb kürzester Zeit nichts mehr zu sehen.“ Insgesamt verlegt werden 1.050 Laufmeter Kunststoff- und und 290 Laufmeter Holz-Spundwände.

Nächstes Jahr geht es weiter mit der zweiten Etappe: „Dann wird der Damm der alten Ischlerbahntrasse durch Schotter-Sickerriegel durchlässig gemacht. So werden der kleine Moorteil südlich der Trasse und der große Nordteil wieder zusammenwachsen.“

Das Blinklingmoos ist eines der am besten erhaltenen Hochmoore Salzburgs, und, darin sind sich die Experten einig, von nationaler Bedeutung, denn hier wurde nie großflächig Torf abgebaut. Die Chancen stehen also gut. Dennoch ist zum weiteren Erhaltviel zu tun. Mit dem nun begonnenen Wiedernässungsprojekt soll die typische Moorvegetation zurügebracht werden.

Die inzwischen entfernten Bäume gehörten hier eigentlich nicht her: Sie wurden kurzerhand ausgeflogen und umgesiedelt. Dafür wurde wiederum nötiges Füllmaterial per Helikopter gebracht: „Das erspart dem sensiblen Moor viele Lastwagenfahrten.“ Bagger, die zum Einsatz kommen mussten, hatte extrabreiten Ketten, um den Boden zu schonen. Spezialmatratzen verteilen und verringern damit den Druck der Geräte auf den Boden.

Das Moor werde nach den Arbeiten ein wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und ein attraktives Erholungsgebiet für den Menschen sein. Dort könne, etwa auch über Info-Tafeln, den Menschen einmal mehr bewusst gemacht werden, wie wichtig Naturschutz ist, so Landesrätin Hutter. Ein weiterer positiver Effekt: „Die Torfzersetzung wird gestoppt und damit die Freisetzung von CO2. Abgestorbene Pflanzen werden hier wie in einem typischen Moor nicht mehr zersetzt. Sie bilden neuen Torf und binden damit CO2“, erklärt Projektleiter Bernhard Riehl: Und das entlastet das Klima.

Bilder: Land Salzburg/Revital (1); Franz Neumayr (2)

 

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