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Gutes Bauen für Schüler und Angeklagte

HINTERGRUND / ARCHITEKTUR

05/09/19 Zum sechsten Mal wird heuer ein Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgeschrieben. Dazu hat es fünfzig Einreichungen gegeben, zwei Salzburger Projekte kommen in die engere Wahl: die Sanierung und Erweiterung des Justizgebäudes und der Neubau der Volksschule Hallwang.

Eine großzügige Veranda heißt die Schülerinnen und Schüler in der neuen Volksschule von Hallwang willkommen – ein gedeckter Freibereich für die Schule und die Bücherei am Ort. Auch die Eingangshalle bietet Raum zu Bewegung und Entspannung. Die Staatspreis-Jury begründet so, warum sie en Neubau der Volksschule Hallwang als eines von 17 Projekten auf die Shortlist gesetzt hat: „Im Obergeschoss sind die Klassenräume beidseitig um den breiten Erschließungsgang angeordnet. Die leicht versetzte Anordnung der Klassen und die offenen Lernbereiche dazwischen ergeben ein abwechslungsreiches Raumbild. Richtung Süden gliedern vertikale Solarkollektoren die Hauptfassade. Konsequent wurde mit Bauteilaktivierung, Geo- und Solarthermie sowie ergänzender Photovoltaik ein technisches Konzept mit gleichsam ökologischem Anspruch, Stabilität und deshalb einfacher Bedienbarkeit realisiert.“ Gebaut hat die Hallwanger Volksschule die LP architektur ZT, die Energie-Planung lag bei der Firma vollSOLAR.

„Belichtung und thermischer Komfort wurden verbessert, der Energieverbrauch deutlich gesenkt. Die Restwärme wird mit lokaler Fernwärme gedeckt.“ Das hat die Jury für das sanierte Justizgebäude in Salzburg eingenommen (Architektur: Franz & Sue ZT, Fachplanung: KPPK Ziviltechniker). Das historische Justizgebäude verlangte nach hundert Jahren der Nutzung eine grundsätzliche Sanierung. „Der Gefängnistrakt wurde ausgelagert, der Hof von unzähligen und strukturell schwächenden Einbauten befreit. An ihre Stelle trat ein Y-förmiger verbindender Neubau, der den Hof nun nur noch in zwei Teile teilt und einen neuen zentralen Eingang definiert. Durch einen Durchbruch öffnet sich der größere Hof und Erweiterungsbau zur Altstadt und ermöglicht so einen niederschwelligen Zugang für die Bevölkerung. Gerade die Sanierung des denkmalgeschützten Bestandes war eine große Herausforderung.“

Warum überhaupt ein Staatspreis für Architektur und Nachhaltugkeit? Der Gebäudebereich sei für über ein Drittel des Energieverbrauchs in Österreich verantwortlich, heißt es beim Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus. Daher sei auch das nachhaltige Bauen ein wichtiger Hebel, um Klimaschutzziele zu erreichen. Auf der von der Fachjury erstellten Shortlist für den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit finden sich insgesqamt 17 Projekte. Die Preisträger werden im Oktober 2019 in Wien bekannt gegeben.

„Auffallend ist die große Anzahl an Bildungsbauten, und besonders erfreulich, die sehr überzeugenden Sanierungsbeispiele“, so der Juryvorsitzende Roland Gnaiger, Architekt und Professor an der Kunstuniversität Linz. Zum ersten Mal hat man für den Staatspreis auch den Quartiere als eigene Kategorie eingeführt – ein Singnal an die Architekten und Bauherren, der zersiedelung gegenzusteuern. (BMNT/dpk-krie)

Kurzbeschreibungen der in die engere Auswahl genommenen Projekte - www.klimaaktiv.at
Bilder: BMNT / Albrecht Imanuel Schnabel (1); Franz&Sue/Lukas Schaller (1)

 

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