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Wissenswertes zur dunklen Zeit

HINTERGRUND / GEDENKJAHR

27/11/18 Seit heute (27.11.) informieren Info-Stelen über die Entstehungsgeschichte des Euthanasie-Mahnmals sowie über den historischen Hintergrund der häufig diskutierten Thorak-Statuen und des Jahn-Denkmals.

Der Mirabellgarten und der angrenzende Kurgarten zählen zu den meistbesuchten Plätzen der Stadt Salzburg. Täglich passieren Hunderte Menschen die im Kurgarten aufgestellten Kunstwerke, Denk- und Mahnmale. Um Interessierten die Geschichte hinter diesen Objekten zu erschließen, ließ der ressortzuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger nun jeweils ein Informationspult beim „Euthanasie“-Mahnmal, beim Denkmal für Friedrich Ludwig Jahn und bei den Marmorskulpturen „Paracelsus“ und „Kopernikus“ von Josef Thorak errichten.

„Josef Thorak war einer der wichtigsten Bildhauer für das NS-Regime. Den historischen Hintergrund der beiden Skulpturen (Parazelsus, Kopernikus) im Kurgarten sichtbar zu machen, war daher vordringlich“, so Auinger. Der Vizebürgermeister kündigt auch an, dass in den nächsten Jahren auch für andere Mahnmale in der Stadt Salzburg derartige Informationsträger aufgestellt würden.

Zum Euthanasie-Mahnmal heißt es unter anderem: „Mehr als 500 Personen aus Stadt und Land Salzburg oder aus einer Salzburger Pflegeeinrichtung fielen der 'Euthanasie' zum Opfer. Über 250 Patientinnen und Patienten aus der damaligen 'Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke', der heutigen Christian-Doppler-Klinik, wurden im Laufe des Jahres 1941 im Rahmen der 'Aktion T4' in Schloss Hartheim in Oberösterreich getötet.“

Beim 1903 enthüllten Jahn-Denkmal findet sich auf dem Sockel der Satz „Den Deutschen kann nur durch Deutsche geholfen werden“. Auf der Informationsstele heißt es dazu nun: Der Satz sei „ein Beleg für den radikalen Deutschnationalismus im Nationalitätenkonflikt der späten Habsburgermonarchie.“

Die Infopulte sind als formschöne Stelen ausgeführt, die Erläuterungen sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache verfasst. Aufgedruckt ist auch die Internetadresse des Forschungsprojekts „Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus“ (www.stadt-salzburg.at/ns-projekt), wo unter dem Thema „Kunst“ weitere Informationen bereitstehen.

Im Gedenkjahr 2018 hat die Stadt Salzburg eine Reihe von Maßnahmen zur Erinnerungskultur initiiert und umgesetzt: Zum 80. Jahrestag (am 30. April) wurde das Mahnmal zur Bücherverbrennung auf dem Residenzplatz der Öffentlichkeit übergeben, im Sommer hat die Kulturabteilung einen künstlerischen Wettbewerb zur Erweiterung des Rosa Hofmann Gedenksteins in Maxglan ausgeschrieben. (InfoZ/dpk-krie)

Die Informationstexe: www.stadt-salzburg.at
Bilder: Stadt Salzburg / J. Knoll (1); dpk-krie (1)
 

 

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