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Netzwerken und auf den Landeskulturbeirat hören

DOKUMENTATION / KULTURENTWICKLUNGSPLAN (9)

23/03/18 Das Kapitel „Vernetzung und Kooperation“ im neuen Kulturentwicklungsplan des Landes ist eigentlich ein Über-Drüber-Punkt. Denn die Zusammenarbeit und Verknüpfung wird sowieso in allen Bereichen ganz obenauf geschrieben.

Vernetzung und Kooperation tragen wesentlich zur Entfaltung von zusätzlichen Potenzialen im Salzburger Kunst- und Kulturbereich bei. Durch die kooperative Nutzung von knappen Ressourcen, die Bündelung von spezifischen Kompetenzen und die Verfolgung gemeinsamer Ziele können Ergebnisse produziert werden, die alleine nicht zu erreichen wären. Es kommt zu praktischem Erfahrungs- und Wissensaustausch, zur Herausbildung neuer Strukturen, Inhalte und Formate, zur Vermeidung von unnützen Mehrfach- und Parallelangeboten, zur Nutzung von Synergien und zur Erschließung neuer Publikumsschichten. Das Land Salzburg unterstützt und fördert daher vernetzende und kooperative Aktivitäten im Kunst- und Kulturbereich auf verschiedenen Ebenen.

Innerhalb des Kunst- und Kulturbereichs bedarf es im Land Salzburg verstärkter Anstrengungen für übergreifende Vernetzung und Kooperation. Der übergreifende Ansatz kann sich dabei auf verschiedene Aspekte beziehen, die besonders förderungswürdig sind. Im Bereich der Vernetzung sind vor allem selbstorganisierte und bereichsübergreifende Ansätze in den einzelnen Städten und Gemeinden gefragt. Von großem Wert sind außerdem Formate, die zu einem übergreifenden Austausch von künstlerischen und kulturellen Potenzialen zwischen dem städtischen und dem ländlichen Raum in Salzburg führen. Kooperationen, die über eine reine Vernetzung hinausgehen, sollen insbesondere dann unterstützt werden, wenn sich Akteurinnen und Akteure aus mehreren Gemeinden zusammenschließen, um gemeinsam künstlerische oder kulturelle Aktivitäten durchzuführen. Grundsätzlich will das Land Salzburg in diesem Zusammenhang mit seiner Förderpolitik verstärkt darauf abzielen, dass auf eine bessere Koordination des Kunst- und Kulturangebots zwischen nahe gelegenen Stadtteilen oder Gemeinden besser achtgegeben wird.

Mehr Vernetzung und Kooperation benötigt es auch zwischen den einzelnen künstlerischen Sparten, zwischen traditionell orientierten und zeitgenössischen Ansätzen sowie zwischen dem Salzburger Kunst- und Kulturbereich und überregionalen bzw. internationalen Akteurinnen und Akteuren. Grenzübergreifende und internationale Aktivitäten im Kunst- und Kulturbereich sind für das Bundesland Salzburg generell ein wichtiger Baustein in seiner weiteren Profilierung. Neben Impulsen für eine vermehrte Zusammenarbeit von Kunst- und Kultureinrichtungen aus unterschiedlichen Regionen des Bundeslandes benötigt es dazu vor allem eine entsprechende Unterstützung von Einrichtungen, Projekten und Initiativen, die über das Bundesland Salzburg hinausgehend aktiv werden.

Das Land Salzburg wird sich zukünftig verstärkt dafür einsetzen, dass auch über den engeren Kunst- und Kulturbereich hinaus Netzwerke und Kooperationen entstehen, die den Zielen des Kulturentwicklungsplans KEP Land Salzburg förderlich sind. Dies betrifft insbesondere die Zusammenarbeit von Kultur und Bildung (siehe Kapitel „Kinderkultur, Jugendkultur und kulturelle Bildung“), Kultur und Wissenschaft bzw. Kultur und Wirtschaft (siehe Kapitel „Kreativität und Wissen“), Kultur und Tourismus (siehe Kapitel „Kulturtourismus“) sowie Kultur und Soziales (siehe Kapitel „Kulturelle Teilhabe“ und „Inter- und Transkultur“).

Eine wesentliche Rolle nehmen in den Bemühungen um mehr Vernetzung und Kooperation die bestehenden Interessensvertretungen, Dachorganisationen, Plattformen und Beiräte im Kunst- und Kulturbereich ein, die vom Land Salzburg in ihren Aktivitäten unterstützt werden. Eine zentrale Funktion übt hierbei der Salzburger Landes-Kulturbeirat aus, der maßgeblich zu einer übergreifenden Vernetzung im Kunst- und Kulturbereich beiträgt und vom Land Salzburg umfassend unterstützt wird. Einen wichtigen Baustein für eine weitergehende Vernetzung und Kooperation stellt darüber hinaus die konstruktive Partnerschaft von Landesverwaltung und Landespolitik mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Gebietskörperschaften dar.

Im Kapitel „Vernetzung und Kooperation“ sollen folgende prioritäre Maßnahmen umgesetzt werden:

– Stärkung von regionalen Vernetzungsaktivitäten im Kunst- und Kulturbereich, insbesondere in Zusammenarbeit mit den Salzburger Dachverbänden und Interessensvertretungen.
– Optimierung und Etablierung des Veranstaltungskalenders „Frag’s App“ (in Kooperation mit dem Landes-Medienzentrum) als übergreifender Kulturterminplaner, insbesondere durch verbessertes Schnittstellenmanagement und Bewerbung.
– Etablierung von Regionalmuseumskoordinatorinnen und -koordinatoren, inklusive anschließender Evaluierung der Maßnahme und Überprüfung einer möglichen Erweiterung auf weitere kulturelle Bereiche.
– Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen kulturellen Leitbetrieben des Landes Salzburg mit Kulturinitiativen und Regionalmuseen (beispielhaft „Krieg. Trauma. Kunst“ - Ausstellung des Salzburg Museums in Kooperation mit Regionalmuseen oder Ko-Produktionen zwischen dem Salzburger Landestheater und der Kunstbox Seekirchen).

(Weitere relevante Maßnahmen für das Kapitel „Vernetzung und Kooperation“ finden sich in den

Kapiteln „Inter- und Transkultur“ und „Kunst und Kultur im ländlichen Raum“.)

Bild: Land Salzburg / Martina Mühlfellner

 

 

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