Publikumsbefragung und was sich daraus schließen lässt
HINTERGRUND / SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG / BESUCHERANALYSE
20/09/17 70 erfolgreiche Jahre Salzburger Kulturvereinigung – darauf ausruhen will man sich aber keineswegs und hat daher eine Besucheranalyse in Auftrag gegeben, die ein wichtiges Fundament der zukünftigen Arbeit bilden soll. Heute (20.9.) wurden die Ergebnisse der Studie präsentiert.
VON VERENA RESCH
Die Basis für den Erfolg der vergangenen siebzig Jahre sei „ganz einfach das Publikum" gewesen, so Präsident Hans Schinwald. Um über dieses mehr zu erfahren, wurde eine Besucheranalyse in Auftrag gegeben, die von den Autoren Bernd Gaubinger und Wilfried Bischofer im Beisein von Geschäftsführerin Josefa Hüttenbrenner und der künstlerischen Leiterin Elisabeth Fuchs präsentiert wurde.
Hervorgehoben wurde, dass die Bereitschaft zur Teilnahme ausgesprochen hoch gewesen sei. Zwischen Jänner und Februar 2017 wurden bei Konzerten insgesamt 6000 Fragebögen ausgeteilt, von denen 56% ausgefüllt zurückgegeben wurden. Bei vergleichbaren Untersuchungen liege die Teilnahmequote bei etwa 10-15%, erklärte Gaubinger. Das hohe Interesse der Teilnehmenden zeigte sich ebenso in der hohen Bereitschaft, auch offene Fragen zu beantworten, obwohl – wie man bedenken müsse – die vorhandene Zeit während den Konzertpausen eher knapp bemessen war. Zusätzlich dazu gab es auch die Möglichkeit, den Fragebogen online auszufüllen. Die Analyse ruht auf knapp 4400 beantworteten Bögen.
Doch wie sieht er nun aus, der durchschnittliche Konzertbesucher der Kulturvereinigung? 63 Prozent sind Frauen. Altersmäßig sind – wenig überraschend – die Altersgruppen zwischen 50 und 80 Jahren stark überrepräsentiert. Immerhin 70% zwischen 60 und 80 Jahren alt. Analog dazu ergibt sich auch bezüglich der Berufsgruppen ein eindeutiges Bild: Die Hälfte Besucher sind Pensionisten, während sich lediglich 1,8% aus jungen Menschen, also Schülern, Lehrlingen und Studenten zusammensetzen. Einen großen Anteil der Befragten machen Besucher aus Stadt und Land Salzburg (insgesamt 64%) sowie aus Bayern und Oberösterreich (je ca. 10%) aus.
Eine große Verbundenheit zur Kulturvereinigung zeigt sich auch darin, dass man viele die Veranstaltungen regelmäßig besuchen. Mehr als die Hälfte der Besucher kommt öfter als fünf Mal pro Jahr, und immerhin jeder Zehnte sogar öfter als zehn Mal. Alleine ist dabei nur jeder Zehnte, 83% der Befragten kommen in Begleitung. Die große Anzahl an regelmäßigen Besuchern erklärt sich auch durch die hohe Anzahl von jenen, die ein Abonnement besitzen (83%). Auch die Frage, inwieweit die Kulturvereinigung zur Verbesserung der Lebensqualität beitrage, brachte, obwohl etwas pathetisch formuliert, viele positive Antworten. Ebenso zeigten sich jeweils ca. 90% der Befragten sehr zufrieden sowohl mit der Programmgestaltung als auch mit der Leistung des Kartenbüros.
Welche Schlüsse zieht nun die Salzburger Kulturvereinigung für sich aus diesen Ergebnissen und wo will man für die zukünftige Arbeit ansetzen? Zunächst sei es natürlich sehr schön, die Zufriedenheit des Publikums „schwarz auf weiß" zu sehen, auch wenn sie sich bereits in den guten Kartenverkäufen spiegle. Zum anderen biete eine solche Analyse auch eine gute Argumentationsgrundlage für Verhandlungen, so Josefa Hüttenbrenner. Schließlich zeigt die Analyse auch, dass die Kulturvereinigung jährlich rund 9 Millionen Euro an gesamtwirtschaftlichen Effekten auslöse, beispielsweise durch Restaurantbesuche der Gäste. Sie garantiere der öffentlichen Hand rund eine Million Euro an Steuereinnahmen. Außerdem werden ca. 100 Arbeitsplätze in unterschiedlichen Branchen gesichert.
Bei Öffentlichkeitsarbeit und Marketing wolle man weiterhin auf Onlinemedien setzen, stellt doch die Homepage die wichtigste Informationsquelle dar. Man werde die Präsenz in sozialen Medien wie Twitter oder Instagram etc. ausbauen , hieß es – auch, um verstärkt das jüngere Publikum zu erreichen.