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Das Aus scheint besiegelt

HINTERGRUND / SALZBURG BIENNALE

02/12/16 Es wird keine Salzburg Biennale mehr geben. Das haben Stadt Salzburg, Altstadtverband, Vorstand und Geschäftsführung der Salzburg Biennale in einer Klausurtagung „einhellig entschieden“, heißt es in einer Presseaussendung der Stadt.

Bürgermeister und Kulturressortchef Heinz Schaden, der die Salzburg Biennale stets verteidigt hat, gegen politische Opposition ebenso wie gegen Anwürfe seitens der Boulevardpresse: „Dieser Schritt ist uns allen nicht leicht gefallen. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass das Konzept für die Salzburg Biennale unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht mehr tragfähig ist. Ich bekenne mich aber dazu, die frei werdenden Mittel für Aktivitäten zeitgenössischer Kunst einzusetzen. Ein Plan dafür wird im ersten Quartal 2017 erarbeitet.“
Die Salzburg Biennale geht auf eine Initiative von Hans Landesmann zurück und wurde 2009 erstmals als Festival für Neue Musik präsentiert. In der Folge wurden drei Festivals unter der künstlerischen Leitung von Heike Hoffmann veranstaltet. 2017 sollte unter der künstlerischen Leitung von Siegfried Mauser eine neue künstlerische Konzeption eingebracht und im Verband mit dem neuen Vorstand umgesetzt werden. Nach dem Rücktritt von Siegfried Mauser entschloss man sich, die Biennale 2017 auszusetzen und einen Neustart für 2019 vorzubereiten.

Die Debatte in der Klausurtagung bezog sich auf die inhaltliche Positionierung der Salzburg Biennale als Festival für Neue Musik in Zusammenschau zu den bereits bestehenden Festivals, wie auch zum ganzjährigen Kulturangebot. Die Diskussion bezog sich sowohl auf das bestehende Format, auf die Terminwahl, auf unterschiedliche Möglichkeiten der künstlerischen Leitung wie auch auf die finanziellen Ressourcen. Gegenstand der Diskussion war auch die Anbindung der Salzburg Biennale an bestehende Institutionen, wie auch das Weiterverfolgen der bisherigen Eigenständigkeit.

Für die Beendigung des Festivals sind mehrere Faktoren maßgeblich. So haben sich in den letzten Jahren verschiedene Salzburger Initiativen im Bereich der Neuen Musik entwickelt, wodurch sich die Ausgangslage gegenüber 2009 entscheidend verändert hat. Dazu kommt die zunehmend breitere Einbettung Neuer Musik in bereits bestehende Festivals. Das Ziel, bestehende Initiativen und Formate zu stärken und Projekte in das ganzjährige Kulturangebot einzubetten, erfordere „eine grundsätzliche Neuüberlegung“, heißt es in der Presseaussendung.

Das Geld, das man bisher für die Salzburg Biennale locker gemacht hat, soll allerdings der Kultur erhalten bleiben, versichert man. Stadt Salzburg und Altstadtverband wollen die frei werdenden finanziellen Mittel in Initiativen und neue Projekte zeitgenössischer Kunst einzubringen. An die Kulturabteilung ging dafür der Auftrag, im ersten Quartal 2017 ein Konzept zu entwickeln. (InfoZ/dpk)

 

 

 

 

 

 

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