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Aufblühen

STICH-WORT

11/03/22 Bellis perennis hat nix mit Putin und Krieg zu tun. So heißt unter Fachleuten das friedliche Gänseblümchen! 3000 Farn- und Blütenpflanzen sind in Salzburg heimisch. Wer kennt schon mehr als Huflattich und Leberblümchen? Beim Aufblüh-Wettbewerb von 21. März bis 18. April gilt es, Blühendes im ganzen Bundesland zu sichten und online zu melden.

Von Heidemarie Klabacher

Most wanted: Busch-Windröschen, Gänse­blüm­chen, Schneerose, Gewöhnliches Leberblümchen, Huf­lat­tich, Schlüsselblume, Lerchensporn,  Sumpfdotterblume, Lungenkraut, Gelbstern, Echter Seidelbast und Scharbockskraut.

Der Echte Seidelbast ist ein 30-100 cm großer, wenig verzweigter Kleinstrauch, der bevorzugt auf kalkhaltigen Böden in Wäldern von den Auen bis ins Gebirge wächst. Die Blüten erscheinen vor den Blättern im März bis April, sind zum Teil seidig behaart und duften stark. Typisch ist, dass die rosa bis purpur gefärbten Blüten direkt auf den Ästen und nicht wie sonst üblich an den Astspitzen sitzen. Die rund um die Zweigspitzen angeordneten Laubblätter sind länglich/lanzettlich (ähnlich dem Lorbeer) geformt. Im August bis September reifen die erbsengroßen, meist leuchtend roten Früchte. Alle Pflanzenteile sind stark giftig und sollten daher weder berührt noch gepflückt werden. Zudem steht der zerstreut bis häufig vorkommende Echte Seidelbast vielerorts unter Naturschutz.

Aufgeblüht wird im Rahmen der Aktion „Natur in Salzburg“. Der Aufblüh-Wettbewerb ist eine gemeinsame Aktion von Land Salzburg und Naturschutzbund Österreich. „Freizeitaktivität und Wissenschaft bilden eine Symbiose“, sagt Naturschutzbund-Präsident Roman Türk. „Die Expertinnen und Experten helfen bei den Pflanzenbestimmungen. Und die Salzburger Hobbyforscherinnen und -forscher leisten als Citizen Scientists einen wichtigen Beitrag, auch für wissenschaftliche Publikationen.“

Der Wald-Gelbstern gehört zu den Liliengewächsen. Er hat, wie es für Liliengewächse charakteristisch ist, 6 Blütenblätter und unter der Erde Zwiebeln als Überdauerungsorgane für den Winter. Der Wald-Gelbstern ist auf feuchten Wiesen oder in Laubwäldern im Hügel- und Bergland zu finden. Im westlichen Alpengebiet (Vorarlberg, Tirol, Pinzgau) ist er gefährdet.“

Zwölf Pflanzen zwischen Busch-Windröschen und Scharbockskraut stehen im Mittelpunkt. „Damit auch Neulinge die blühende Vielfalt ohne Probleme identifizieren können, stehen die wichtigsten Informationen online bereit. Somit stehen spannende Entdeckungen beim nächsten Spaziergang in freier Wildbahn nichts mehr im Wege.“

Die Lerchensporne sind Erdrauchgewächse, die bevorzugt auf lehmigen, nährstoffreichen Böden wachsen. Ihre Blüten sind spornartig verlängert. Auf einer Pflanze befinden sich meist mehrere purpurfarbene (ausnahmsweise weiße) Blüten, die in Trauben beisammenstehen. Die Lerchensporne werden auch „Krähenhaxn“ genannt, weil ihre Fiederblätter oft aus (doppelt) dreigeteilten Blattabschnitten bestehen.

Der hauptsächlich im Mittelgebirge vorkommende Mittlere Lerchensporn ist in nördlichen und nordöstlichen Teilen Österreichs gefährdet. Er wird 7-15 cm hoch und hat meist nur etwa 1-5 Blüten pro Pflanze. Beide genannten Arten sind giftig und blühen zwischen März und April.“

Unter allen Personen, die zumindest einen der diesjährigen Frühjahrsblüher melden, werden Sachpreise verlost (Hauptpreis ist ein Ticketpass des Salzburger Verkehrsverbunds). „Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Sichtung der Pflanzen im Bundesland und mittels Foto eingereicht wird.“ Schülerinnen und Schüler können separat an der Aktion teilnehmen und bis zu vierhundert Euro für ihre Klassenkasse gewinnen. Unterstufen können mittels App auf Entdeckungstour gehen. Bei der Pflanzenjagd nicht nur an die standortgebundenen, sonder auch an die beweglichen Naturbewohner denken, bittet das Land: „Viele Tiere treffen jetzt ihre Vorbereitungen für den Nachwuchs. Daher bitte auf den Wegen bleiben.“

Der häufige Huflattich kommt oft auf lehmigen, staunassen Böden vor und ist an Äckern, Wegrändern, Sandgruben sowie Schuttplätzen zu finden. In der Blütezeit (Februar bis April) sind nur die gelben Blüten zu sehen, welche auf langen, rotbraun beschuppten Stielen sitzen. Erst nach dem Verblühen erscheinen die großen, auf der Unterseite weiß behaarten Blätter. Diese sind hufförmig bzw. rundlichherzförmig geformt.Bei der Samenreife werden die Stiele länger (etwa 20-30 cm hoch). Zudem wandeln sich bei reifen Früchten die Kelchblätter zu einem weißen Flugapparat um. Die Samen können dadurch (wie auch bei anderen Korbblütlern, z. B. dem Löwenzahn) mit dem Wind verbreitet werden.“

Alle Details für Einmeldungen und Teilnahme am Aufblüh-Wettbewerb, zu Kurz- und Langsteckbriefen der gesuchten Pflanzen, wie die kursiv gesetzen Zitate in diesem Text, unter - www.aufbluehn.at
Bilder: dpk-klaba

 

 

 

 

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