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Landesdienstleistungszentrum

STICH-WORT

22/04/21 In Linz gibt es so etwas schon seit langem: ein Amtsgebäude unmittelbar beim Bahnhof, wo all jene Stellen des Landes zentral untergebracht sind, wo mit Kundenzulauf zu rechnen ist. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit in Zeiten, wo man den öffentlichen Verkehr stärken möchte.

Das zentrale Amtsgebäude in Linz wurde 2004 eröffnet. Wenn der Zeitplan hält und man in Salzburg 2026 fertig wird, ist man hierorts also kein Vierteljahrhundert später dran. Vor rund drei Jahren hat auch die Salzburger Landesregierung den Neubau eines solchen Dienstleistungszentrums beschlossen. Der Ort: das ehemalige Merriott-Hotel und Konferenzzentrum Ecke Kaiserschützenstraße /Fanny-von-Lehnert-Straße. Google Maps ist der Zeit schon voraus: Da steht schon „Land Salzburg“, ohne dass im ehemaligen Komplex etwas dergleichen wäre...

„Mit dem Neubau wird ein großer Teil der Landesverwaltung gebündelt und ist in der Nähe des Bahnhofes gut erreichbar – für die Salzburgerinnen und Salzburger, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Landeshauptmann Haslauer heute Donnerstag (22.4.). „Ziel ist es, dass bis zum Frühjahr 2023 alle Pläne eingereicht sind und die Baubewilligung haben. Im Herbst 2023 soll der Spatenstich erfolgen.“ Bis zum Sommer 2026 soll das neue Bürgerzentrum fertig sein. 1.150 Landesbedienstete haben dann hier ihre Schreibtische.

Jetzt ist einmal das Siegerprojekt gewählt. Die international besetzte Jury entschied sich für die Einreichung Architekturbüros Burtscher-Durig aus Wien. Was an den nun vorgestellten Modellen auffällt, ist viel Grün auf den Dachterrassen und auch zwischendrin. Die Bäume können freilich erst nach Jahrzehnten die imaginierte Größe erreichen, aber so ist das eben, wenn man sich mit Grünzeug einlässt. Viel ökologischer Wille ist da, deshalb hat man sich auch für eine Holz-Hybridbauweise entschieden. Kern und Sockel werden massiv gebaut, der Rest mittels Modulbauweise in Holz. Die heimische Holzbau-Wirtschaft wird das gerne lesen.

Marianne Durig und Ulrich Burtscher vom siegreichen Architektenbüro betonen, dass sie das Gebäude „so formen wollten, dass die engen Straßenfluchten sich auftun, die Belichtung auch für die Nachbargebäude sich verbessert und damit das Gebiet sich aufweitet.“ Das Dienstleistungszentrum soll „auf die Nachbarschaft reagieren und sich gut einfügen“.

Für Landesamtsdirektor Sebastian Huber hat die Funktionalität des neuen Landesdienstleistungszentrums Priorität: „Mitarbeiter und Bürger sollen sich in dem neuen Gebäude wohlfühlen. Dazu gehört in Zeiten des Klimawandels auch, dass das Gebäude nachhaltig sein muss. Die Verwendung von entsprechenden Materialien – etwa Holz - war ausdrücklich gewünscht.“

„Die Entscheidung war letztlich eindeutig“, so Roland Gnaiger, Vorsitzender der Fachjury. Am Mittwoch prüften die Vertreter des Landes Salzburg, Mitglieder der Stadtplanung des Gestaltungsbeirates sowie Ziviltechniker, Architekten und Ingenieure noch einmal die Einreichungen der letzten zwölf Kandidaten. Der Entwurf des Architekturbüros Burtscher-Durig erfüllt alle Kriterien. „Das besondere an dem Entwurf ist, dass das Projekt das bisher nicht so attraktive Gebiet qualitativ aufwertet zu einem attraktiven, verkehrsberuhigten Stadtraum macht, der gleichzeitig der Empfangsbereich für das neue Dienstleistungszentrum ist. Es wird damit eine einladende Geste gesandt“, sagt Gnaiger.

Eine der Optionen: Kundenverkehr soll in einem zentralen Bereich stattfinden, die Bürobereiche der Landesbediensteten sollen wirklich nur diesen vorbehalten sein. So will man moderne Sicherheitsstandards umsetzen. Alle Bürobereiche werden durch so genannte „Kerne“ verbunden, die einen Vernetzungsbereich mit entsprechender Infrastruktur (Teeküche, Besprechungsräume) bieten.

Aus heutiger Sicht werde die Errichtung des Gebäudes rund zweihundert bis 220 Millionen Euro kosten, heißt es. Dem gegenüber stünten Verkaufserlöse von nicht mehr benötigten Liegenschaften und die Ersparnis von Mietkosten, Verkaufserlöse und Sanierungskosten zwischen 170 und 200 Millionen Euro in den nächsten 25 Jahren. (Landeskorrespondenz/dpk)

Bilder: ZOOMVP.AT Architekturbüro Burtscher-Durig (3); Land Salzburg / Franz Neumayr (1)

 

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