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Dependance im Auge des Kunst-Taifuns?

HINTERGRUND / WIEDERERÖFFNUNG RUPERTINUM

29/07/16 Das Rupertinum wird morgen Samstag (30.7.) wiedereröffnet. War es denn geschlossen? Dass es eigentlich nicht abgegangen ist, spiegelt in etwa die Bedeutung, die es in den vergangenen Jahren spielte, mit monatlichen Besucherzahlen zwischen ein- und zweitausend: eine Museums-Marginale in prominenter Festspielbezirk-Lage.

Von Reinhard Kriechbaum

Das soll sich nach Vorstellung der „Museum der Moderne“-Direktorin Sabine Breitwieser ab sofort ändern. Das Land hat nicht ganz eine Million Euro in die Infrastruktur investiert. Mit einigen Mauerdurchbrüchen und einer Öffnung der abgehängten Decken hat man vor allem im ersten Stock eine etwas großzügigere Raumwirkung erreicht. Dass das schmale Haus um den glasüberdachten Innenhof ein Schlurf ist: Damit muss man leben im historischen Bauwerk. Jedenfalls stehen 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung, nicht mehr alle Fenster sind zugebaut, so dass man auch mitbekommt, dass man im Festspielbezirk ist. Im dritten Stock, in der „Franz West Lounge“ (die Tische und Stühle dort sind von diesem Künstler designt) kann man jetzt sogar durch die ovalen Fenster (Ochsenaugen) schauen, zum Beispiel in den Garten des Franziskanerklosters.

So weit so gut. Die Akzeptanz der Besucherinnen und Besucher wird sehr davon abhängen, ob hier auch Verlockendes gezeigt wird oder ob man das Haus – wie es der Vorgänger von Sabine Breitwieser hielt – eher als „Zweitspielort“ einsetzt. Dependance im Auge des Kunst-Taifuns, das sollte es jedenfalls nicht bleiben. Die Eröffnungsausstellung lässt freilich keinen sensationell neuen Umgang mit dem Haus erhoffen.

Aber eigentlich dient das Rupertinum sowieso einer ganz anderen Sache, nämlich als „Generali Foundation Studienzentrum“. Die Generali Foundation ist mit ihrer als Dauerleihgabe im Museum der Moderne untergebrachten Sammlung ja ein ganz wesentlicher inhaltlicher Mitträger. Mit dem nun im Rupertinum, in Teilen des zweiten und dritten Stockwerks auf 350 Quadratmetern beheimateten „Studienzentrum“ – Fachbibliotheken, Archiven, Videosammlung, Leseraum, Arbeitsplätzen – kann man Kunstwissenschaftern und anderen einschlägig Forschenden einen ruhigen Arbeitsort zur Verfügung stellen. Ein wirklich zentraler, damit auch dem Image nicht abträglicher Ort für die Generali Foundation.

Eröffnungswochenende im neu euröffneten Rupertinum am Samstag (30.7.) 12-18 Uhr und Sonntag (31.7.) 10-18 Uhr  – www.museumdermoderne.at
Bilder: Museum der Moderne / Marc Haader
Zum Ausstellungsbericht
Occupy Museum...

 

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