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Toblerone der größeren, weniger süßen Art

GALERIE RUZICSKA / MOSSET, SZAREK, MILLER

11/04/12 Toblerone – das ist für die Schweiz in etwa das, was Österreichern die Mannerschnitte bedeutet. Freilich gebraucht man in der Schweiz das Wort auch für etwas deutlich Größeres, die Panzersperren der Schweizer Armee. Ihrer polygonen Form wegen haben sie den Spitznamen gekriegt.

Von Reinhard Kriechbaum

Solche „Toblerones“ – die Großvariante – formt der Objektkünstler Olivier Mosset (geb. 1944 in Bern) nach. Jene, die gerade in der Galerie Ruzicska auf Käufer warten, sind aus hellgrau lackiertem Aluminium. Etwaige Käufer sollten gut überlegen, wo sie die Dinger hinstellen, sie brauchen enorm viel Raum. Überhaupt muss man sich auf große Dinge einstellen bei Olivier Mosset, dem übrigens erstmals eine österreichische Galerie Raum – viel Raum! – gibt. „Cimaise/Wall“ zum Beispiel sind fünf Quader (ebenfalls aus Aluminium, aber weiß lackiert), die man jederzeit als massive Raumteiler hernehmen könnte.

Trotz der Dimension: Viele Künstler im Programm von Nikolaus Ruzicska zeichnen sich durch gestalterischen Minimalismus aus, und dem folgen auch die großen Objekte von Olivier Mosset. Deutlich bescheidener gibt sich der amerikanische Konzeptkünstler Vincent Szarek. Originell jene Säule, die er aus leeren Alu-Bierdosen gebaut und dann tiefschwarz lackiert hat. Dafür funkelt ein Lilienzweig gülden – der Künstler hat das Sprichwort „to gild the lily“ (also: des Guten zu viel tun) ganz wörtlich und verspielt umgesetzt. Szarek arbeitet mit Lackfarben. Für eines seiner Bilder hat er ein gestreiftes Papiertütenmotiv gewählt. In solchen Säcken tragen Amerikaner Spirituosen heim – man darf ja nicht sehen, dass sie Alkohol gekauft haben, aber wissen tut’s ein jeder, angesichts der Verpackung.

Ein weiterer strenger Minimalist im ersten Stock der Galerie: Gerold Miller nennt eine Bilderfolge „SET“ – viele Varianten eines Grundmotivs, ein farbiges Rechteck auf monochronem Untergrund, das eine Art Schatten, hell oder dunkel, zu werfen scheint. Das variiert Miller in immer neuen poppigen Farben.

Bis 5. Mai in der Galerie Ruzicska - www.ruzicska.com
Bilder: Galerie Ruzicska  

 

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