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Aus der Dunkelkammer in den virtuellen Raum

FOTOHOF / ONLINE-DATENBANK

17/05/22 Der erste Pressebericht über die Galerie Fotohof ist 1981 in der Salzburger Volkszeitung erschienen. Die Galerie war eben in ihrem ersten Quartier am Franz-Josefs-Kai eröffnet worden. Die erste Ausstellung galt dem „eben aus der Vergessenheit geholten Salzburger Arbeiterfotografen Fritz Macho (1899-1974)“.

Von Reinhard Kriechbaum

Die Pandemie hat im Vorjahr die Festlichkeiten zum Vierzig-Jahre-Jubiläum der Galerie Fotohof ziemlich durchkreuzt. Was man anlässlich des Jubiläums aber vehement in Angriff genommen hat: Die Dokumente zur Ausstellungs- und Publikationstätigkeit wurden geordnet, digitalisiert und in eine neu entwickelte Datenbank eingespeist. Ab sofort kann man Dokumente zu vierhundert Ausstellungen mit fünfhundert Künstlerinnen und Künstlern sowie Texte von dreihundert Autorinnen und Autoren online abfragen und lesen. Ebenfalls zu entdecken sind digitalisierte Einladungskarten, Presse-Aussendungen, Info-Texte, der Newsletter FOTOHOF-Info sowie Presseartikel zu Ausstellungen und vielen Büchern der FOTOHOF edition. Eine imponierende Fülle an Material also.

Wir machen den Test und geben Morat ein. Schon 1982 hat Michael Mauracher mit Inge Morath für die damals logischerweise analog erscheinende Fotohof-Info ein Interview mit Inge Morat gemacht. Und im Sommer desselben Jahres wurde im Fotohof eine Retrospektive gezeigt. Man kann einen Brief nachlesen, in dem Mauracher die Fotokünstlerin fragt, ob's denn möglich wäre, eine solche Ausstellung zu realisieren. Das Bild rechts oben stammt von der Einladungskarte der vorsrst letzten ihr gewidmeten Ausstellung, Auf den Spuren von Inge Morat, 2017.

Über einen Schieberegler lassen sich Suchergebnisse zeitlich eingrenzen, man kann nach Themen suchen, nach bestimmten Ausstellungen, nach Künstlern und Autoren. Die Datenbank spielt alle Stückerln. Sie in alle Richtungen zu durchforsten, gäbe wohl angehenden Kunsthistorikern Seminararbeits-Stoff in Fülle.

Aber auch in Salzburger Ausstellungsbesuchern könnte die Lust wach werden, zu stöbern und sich zu erinnern. Das Foto mit den rastenden Almleuten hat Fritz Macho gemacht, auch jenes mit dem Mädchen mit den Margeriten.

Natürlich eignen sich nicht alle Archivmaterialien, online gestellt zu werden. „Das Dokumenten-Archiv umfasst darüber hinaus auch solche Dokumente, die nicht öffentlich zugänglich sind, für Forschungszwecke aber vor Ort bereitgestellt werden können“, erklärt man im Fotohof. In diesem Fall muss man zumindest per Mail vorsprechen.

Ach ja, der erste Pressebericht. Es war ein magerer Einspalter, aber immerhin hat die SVZ damals die Salzburger Nachrichten um fünf Tage überholt. In beiden Zeitungen waren es bescheidene Einspalter, Fotokunst war damals noch kein brennendes Thema. Dort stand immerhin, was man damals plante, denn bei Schauräumen sollte es nicht bleiben. Fotoarchiv und eine Diathek waren Nahziele. Und den Initiatoren schwebte die Einrichtung einer Dunkelkammer vor. So haben sich die Zeiten geändert in vier Jahrzehnten...

Die Datenbank kann entweder auf der Fotohof-Website (www.fotohof.at) über den Link >archiv>Archiv Dokumente aufgerufen werden oder direkt über dokumente.fotohof.at – Kontakt zum Archiv: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bilder: dokumente.fotohof.at

 

 

 

 

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