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Jüdische Geschichten beim Liftfahren

SALZBURGER KUNSTVEREIN / JAHRESPROGRAMM 2019

0102/19 Seamus Kealy stellte kürzlich das vielfältige Jahresprogramm des Salzburger Kunstvereins vor. Man setzt einen Schwerpunkt mit Video- und Filmarbeiten.

Von Werner Thuswaldner

Der Hauptraum im Künstlerhaus ist das Rückgrat der Ausstellungstätigkeit des Salzburger Kunstvereins, aber darüber hinaus will man wie bisher mit einer Fülle von Aktivitäten das Publikum zur Beschäftigung mit zeitgenössischer Kunst animieren.

Den Anfang macht im Hauptraum die aus Israel stammende, in Berlin lebende Künstlerin Alona Rodeh. Sound und Licht sind in der Hauptsache die Elemente, mit denen sie ihre Rauminstallation gestalten wird. Sie will zeigen, in welchen Formen Licht in der Welt von heute eingesetzt wird.

Einem ganz anderen Ansatz folgen die Künstler Nehbareh Atashi, Sara Giannini und Jacopo Miliani. Ihre Ausstellung heißt „A Flower in my Mouth“. Sie gehen der Metaphorik von Blumen nach, die als Ausdrucksmittel in der bildenden Kunst eine große Tradition haben. Was drücken sie aus? Was suchen sie zu verbergen? Im Verlauf der Ausstellung wird darüber diskutiert werden.

Die Sommerausstellung ist dem aus Jerusalem stammenden, in Berlin lebenden Künstler Omer Fast gewidmet, der mit seinen – vor allem filmischen Arbeiten – eine internationale Größe ist, in Österreich aber noch nie präsentiert worden ist. Unter anderem nimmt er Bezug auf den bedeutenden deutschen Fotografen August Sander (1876 bis 1964). Omer Fast ist nicht unumstritten. Er ist auch schon des Umgangs mit „rassistischen Stereotypen“ bezichtigt worden. In Salzburg wird ein Film gezeigt, in dem einem jüdischen Protagonisten Gelegenheit gegeben wird, in Sessellift fahrend, Geschichten mit Märchenmotiven vorzutragen.

Im Herbst werden Arbeiten von Adrian Paci zu sehen sein, der seine albanische Heimat verlassen hat und seitdem in Italien lebt. Sein Oeuvre umfasst Videoarbeiten, Zeichnungen und Malerei. Das Schicksal von Emigranten ist eines seiner Spezialthemen. Im Dezember gibt es wie immer die Jahresausstellung.

Das Kabinett gehört österreichischen Künstlerinnen und Künstlern: Das Duo Gabriele Fulterer & Christine Scherrer, Borjana Ventzislavova, Johanna Binder, Renate Hausenblas und Katharina Gruzei werden dort mit aktuellen Arbeiten präsentiert. Die Ringgalerie wird der norwegische Zeichner und Illustrator – auch von Kinderbüchern – Per Dybvig gestalten.

Neu ist, dass der Salzburger Künstler Rupert Gredler, der neuerdings ein Atelier im Künstlerhaus innehat, eine kreative Verbindung zwischen der Graphischen Werkstatt im Traklhaus, die er leitet, und dem Künstlerhaus herstellen wird.

Über die hier genannten Aktivitäten plant der Kunstverein die Sponsorenpflege fortzusetzen, viele Kooperationen, Künstlergespräche, ein Sommerkino, Vorträge und anderes mehr.

www.salzburger-kunstverein.at
Bilder: Salzburger Kunstverein / Mehraneh Atashi (1); Omer Fast/Vega Fang (1); Adrian Paci (1)

 

 

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