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Notizen aus dem Kopf

MUSEUMSPAVILLON / JOHANNES ZIEGLER

08/08/01 „Das Große Bild hat keine Form“: Dieses Zitat von Jean Luc Godard löste in dem in Salzburg arbeitenden Johannes Ziegler eine Reihe von Assoziationen aus.

Von Ulrike Guggenberger

Johannes Ziegler hat sich in seiner Ausstellungspräsentation an der Raumsituation orientiert. Er nützt den Durchblick bis in den letzten Raum als Hauptachse, etwa im Sinne einer stufenweisen Hinführung an seine Arbeiten. Ziegler präsentiert eine in sich schlüssige, zusammenhängende Arbeit.

Zeichnerisches, spielerisch lockeres Strukturen-Gewebe, einer Einführung vergleichbar, im Vorraum. Gerne verweilt man, widmet man sich den Blättern, wird neugierig, gerät unversehens, eine feingesponnene Atmosphäre spürend, in den nächsten Raum. Der Künstler arbeitet im Allgemeinen ohne Vorskizzen, so auch diesmal. Dicht, unmittelbar präsent, farbintensiv, körperhaft, fordernd sind seine Tempera-/Ölgemälde im daran anschließenden, größten Raum. Die unterschiedliche Formate verlangen auch nach diesem Umfeld. Zu sehen sind Landschaften, unterschiedlicher Formate, zwischen den dunklen Farben, helle Einschübe. Kleine Details schaffen eine durchgehend anziehende, in sich bewegte Atmosphäre. Eine Arbeit verweist auf die folgende, das Ganze lässt an einen Zyklus denken.

Im letzten Raum nun – man hat es vom Eingang her schon gesehen – sind jene 10 x 10 cm kleinen quadratischen Aquarelle, die Ziegler aus seinem dreimonatigen Aufenthalt vor einigen Jahren in Berlin mitgebracht hat. „Notizen aus dem Kopf“ sagt er selbst dazu. An Filmstreifen könnte man denken.

Johannes Ziegler ist 1963 in Wels geboren lebt und arbeitet in Salzburg. Seine Arbeiten entwickeln sich aus seinem emphatischen Wahrnehmen aus persönlichen Erlebnissen, Begebenheiten sowie intensiven Beobachtungen seiner nächsten Umwelt wie auch anderer Kulturen, so interessiert er sich z.B. vorzugsweise für chinesische Malerei. „Das Große Bild im Kleinen Bild" ist in Berlin entstanden.

Johannes Ziegler: „Das große Bild hat keine Form #3“ - bis 19. August im Museumspavillon – www.stadt-salzburg.at
Bild: Stadt Salzburg

 

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