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Gott mag Käsekuchen

LANDESTHEATER / AN DER ARCHE UM ACHT

26/09/24 Südpol. Drei Pinguine. Fad ist es dort. Nichts als Eis und Schnee. Da kann man schon auf existenzielle Fragen kommen. Ob es Gott gibt? Und wenn ja, ob diese seine Schöpfung, der Südpol, wirklich zu seinen kreativen Meisterleistungen rechnet?

Von Reinhard Kriechbaum

Also, gibt’s ihn? Die Taube, vorsorglich mit Regenschirm unterwegs, scheint die Diskussion zwischen den drei Pinguinen erst mal eindeutig zu beantworten. Es gibt ihn, und er schickt demnächst die Sintflut, weil's ihm zu blöd ist mit dem dauernden Gezänk im Tier- und Menschenreich.

An der Arche um Acht, das ist der vereinbarte Treffpunkt, denn auch zwei Pinguine sollen mitkommen. Aber da wird’s schwierig. Die drei Pinguine sind ja dicke Freunde. Sie zanken aus Langeweile und halten doch zusammen wie Pech und Schwefel. Einen Freund zurücklassen? Kommt nicht infrage! Die Lösung ist ein Truhenkoffer für den blinden Passagier. Zugegeben ein etwas überdimensioniertes und deshalb höchst verdächtiges Gepäckstück.

Mit An der Arche um Acht, einem Kindertheater-Klassiker von Ulrich Hub, eröffnet das Salzburger Landestheater in den Kammerspielen die Sparte Junges Land. Diese wird ab diesem Herbst von Christiane Silberhumer geleitet, die auch gleich Regie führte in dieser Produktion für Kinder ab Fünf. In dem Alter ist die Frage, ob's den lieben Gott nun gibt, noch nicht so drängend – aber die Geschichte von der Sintflut kommt ja bald mal vor im Religionsunterricht.

Hier geht es sehr spielerisch zu, mit viel Slapstick. Es fehlt im dem sehr kindgerechten Text nicht an Pointen, die zielsicher und mit Charme gesetzt werden. Anna Bárbara Bonatto, Julienne Pfeil und Simon Jaritz-Rudle sind die drei Pinguine. Britta Bayer ist die strenge Taube, die sich aber meistens leicht austricksen lässt.
Die Taube ist ja viel beschäftigt, muss für Ordnung sorgen auf der Arche und bekommt kein Lob, von Noah nicht und von Gott schon überhaupt nicht. Umso empfänglicher ist sie, als der sich zu Wort meldet, ausgerechnet aus dem Truhenkoffer.

Einem so menschlichen Gott, der sogar auf Käsekuchen steht, ist vielleicht sogar ein so ungewöhnliches Auftreten zuzutrauen. Andrerseits: Käsekuchen? So leichtgläubig ist die Taube dann doch nicht, und so fliegt die Trickserei der Pinguine auf. Aber jetzt verraten wir nichts mehr, weder über die an liebenswürdigen Details reiche Ausstattung von Eva Musil – und schon gar nicht, wie die Geschichte ausgeht. Nur so viel: Der Pinguine sind drei, wogegen die Taube im Organisationseifer nicht an einen Partner gedacht hat. Da ist eine Lösung gefragt, und da geht ohne Zusammenhalt und Toleranz gar nichts. Gott hin oder her.

Aufführungen bis 3. Mai 2025 in den Kammerspielen – www.salzburger-landestheater.at
Bilder: Salzburger Landestheater / Christian Krautzberger

 

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