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Macht die Theater für die Kinder auf!

TOIHAUS / KINDERTHEATER

03/12/20 Eines der wenigen wirklichen Argumente gegen die Öffnung von Kulturstätten ist die Tageszeit: Abendveranstaltungen schlagen sich mit dem Ausgehverbot ab 20 Uhr. Die Museen und Bibliotheken im „Tagesbetrieb“ haben nun einen Bonus. Wieso eigentlich nicht Kinder- und Jugendvorstellungen im Theater?

Die Toihaus-Leiterinnen melden sich mit diesem Anliegen, das von der Politik eigentlich leicht erfüllbar wäre und gewiss keine epidemiologischen Folgen provozierte, zu Wort. Die Diskussion über die Abwägung zwischen öffentlicher Gesundheit und Zugang zu geistiger Nahrung für kleine Kinder werde kaum geführt. „Wir sind bereit, jederzeit Theater für die Jüngsten zu spielen. Und wir geben nicht auf, solange die Hoffnung besteht, spielen zu können“, so die Leiterinnen des Toihaus Theaters Cornelia Böhnisch (Künstlerische Leitung), Katharina Schrott (Künstlerische Leitung) und Karin Bitterli (Administrative Leitung).

Der deutschen Landkreis Mecklenburg-Vorpommern könnte als Beispiel dienen: Dort (und nur dort) dürfen Schulklassen seit 1. Dezember Theatervorstellungen besuchen. Freilich hat dieses Bundesland besonders niedrige Infektionszahlen.

„Unsere Gesellschaft erlebt gerade eine große Krise“, argumentieren die Toihaus-Leiterinnen. „Um Krisen bewältigen zu können, braucht es starke, kreative, kritische, selbstverantwortliche Menschen. Damit aus Kindern solche werden, benötigen sie Anregungen zum freien Denken. Das Theater ist einer der Orte, der dazu beitragen kann.“ Deshalb sollten die Theater zumindest für die Allerjüngsten der Gesellschaft baldmöglichst wieder geöffnet werden.

Für Dezember standen am Toihaus drei Kinderstücke mit insgesamt zwanzig Vorstellungen am Programm, sie mussten abgesagt werden. „Die Gefahr einer Ansteckung bei einer Theatervorstellung ist nicht gleich Null, aber sie kann mit guten Schutzkonzepten sehr minimiert werden“, argumentiert man im Toihaus. Eine begrenzte Anzahl an Familien, Abstände oder Plexiglaswände zwischen den Besuchergruppen wären Schutzoptionen. Vorstellung für klar definierte Gruppen wie Kindergärten wärren auch leicht durchzuführen.

Auf das Streamen von Vorstellungen im Internet verzichtet man im Toihaus sehr bewusst. „Eine gestreamte Kindertheatervorstellung ist, wie sich von Instant-Suppen zu ernähren, statt frisch Gekochtes zu sich zu nehmen. Live entfaltet das Theater seine Kraft und  Magie“, so die künstlerische Leiterin des Toihaus Theaters Cornelia Böhnisch.

Derzeit laufen die Vorbereitungen für das achte internationale Festival BimBam für Klein(st)kinder, von 20. Februar und 14. März 2021. Genau jetzt sind Fantasie, Improvisationsvermögen, Sensibilität und offene Sinne mehr denn je gefragt“, so die künstlerische Leiterin des BimBam-Festivals Katharina Schrott.

„BimBam 2021 ist unter sehr ungewöhnlichen Rahmenbedingungen entstanden. Wegen der eingeschränkten und sich immer wieder ändernden Reisebeschränkungen wurde das Festival so programmiert, dass die Kompanien länger vor Ort bleiben und auch öfter spielen, als dies bei den vorangegangenen Festivals der Fall war“, berichtet Katharina Schrott über ihre Planungsarbeit. Das Festival wird um die 50 Kindertheater-Vorstellungen an verschiedenen Spielstätten in der Stadt Salzburg, im Land Salzburg, in der Steiermark und in Oberösterreich zeigen. Wenn alles gut geht, werden Theatergruppen aus Frankreich, Deutschland und Österreich werden Theatergruppen mit ihren preisgekrönten und besonderen Stücken zu Gast sein. Das Toihaus Theater möchte im Rahmen des Festivals fünf Eigenproduktionen zeigen. (Toihaus)

www.toihaus.at
Bild: Toihaus / Studio Fjeld

 

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