Uphill und downhill
KLEINES THEATER / VORSCHAU
11/01/18 „Es läuft im Kleinen Theater“, sagt Peter Blaikner, und zwar bergauf. Das kann man aus den Zahlen herauslesen: Die Auslastung ist im Vorjahr gegenüber 2016 um 5,64 Prozent gestiegen, von 77,78 Prozent auf 83,4 Prozent. „Das sind 23.058 Besucher. Darauf sind wir schon stolz!“
2016 waren es 22.796 Besucher, die Zahl der Veranstaltungen ist so gut wie gleich geblieben, 2017 waren es 211 Termine. „Wir erwirtschaften 70 Prozent selbst“, sagt Peter Blaikner, der Obmann des Kleinen Theaters. Die Stadt trägt derzeit 100.000 Euro Förderung bei, das Land 64.000 Euro.
Ab morgen Freitag (12.1.) steht Fritz Egger als „Herr Karl“ auf der Bühne. Das ist zwar keine Premiere, aber insofern stimmig, als Egger vor dreißig Jahren hier das erste Mal als Schauspieler aufgetreten ist. Auch für sein Affront-Theater bot einst das Kleine Theater die erste Auftrittsmöglichkeit.
Am 25. Jänner findet eine Uraufführung statt, die eigentloch längst im Landestheater hätte stattfinden sollen – aber Peter Blaikner hat dort mit seinem Stück „Virginia Hill“ nicht landen dürfen. „Ich wurde gebeten, das Stück umzuschreiben“, so Blaikner in einem Pressegespräch heute Donnerstag (11.1.). „Irgendwann wollte es dann Philipp von Maldeghem aber nicht mehr. Jetzt bin ich wieder zurück zu meiner Urversion und freue mich, dass es hier im Theater stattfindet. Eine große Produktion mit 25 Rollen, verkörpert von vier Darstellern!“
Wer war Virginia Hill? „Es ist eine unglaubliche Geschichte“, erläutert Blaikner. „Eine Frau, die verbandelt war mit den höchsten Mafiakreisen der USA, sich dann in den Schilehrer Hans Hauser verliebt hat und deswegen mit nach Salzburg gekommen ist. Sie wollte die Mafia erpressen, kurz darauf war sie tot. Angeblich Selbstmord. Acht Jahre später ist auch Hans Hauser tot. Angeblich auch Selbstmord.“ Kerstin Raunig spielt die Titelrolle, die Musik ist von Peter Blaikner & Konstantin Wecker, Cornelius Gohlke inszeniert.
Im März ist die Premiere der Komödie „Besuch bei Mr. Green“ von Jeff Baron. Der junge Ross ist vom Gericht zu Sozialdienst verurteilt, einmal pro Woche muss er den 86jährigen Mr. Green besuchen. „Es ist wunderbar, diesen alten Grantler spielen zu dürfen. Und dann taucht dieser junge Kerl auf, bei dem auch nicht alles gut läuft“, so der Schauspieler Erich J. Langwiesner. Die launige Geschichte einer Annäherung. Hans-Jürgen Bertram führt Regie, Otto Beck entwirft das Bühnenbild.
Natürlich gibt es viel Kabarett, auch wieder das Frauenkabarettfestival „Die Kabarett“, von 8. bis 11. Februar. „Neun tolle Künstlerinnen sind da wieder dabei und für 2019 haben wir bereits jetzt viele Anfragen aus Österreich und auch Deutschland“, sagt Caroline Richards, die gemeinsam mit Peter Blaikner, Edi Jäger und Harald Schöllbauer zum Führungsteam des Kleinen Theaters gehört. Aufgrund der Kooperation mit dem Frauenbüro der Stadt Salzburg kann der Preis pro Abend mit 12 Euro niedrig gehalten werden. Somit steht einem viertägigem Kabarettmarathon nichts mehr im Weg!
Für kleinere Kinder spielt das Miluna Theater am kommenden Samstag (13.1.) das polnische Stück „Adonis bekommt Besuch“. Titelgeber ist ein eitler, selbstzufriedener Papagei. Caroline Richards hat das Jugendstück „Tatu“ inszeniert, das ab 30. Jänner auf dem Spielplan steht. Josef Ellers spielt ab 20. Februar „#werther“, Goethe für die nächste Generation.
Einige Gastspiele in nächster Zeit: das Feinripp-Ensemble aus Innsbruck, Stefan Leonhardsberger & Martin Schmid mit der Neujahrstragödie „Rauhnacht“ und das SpielBAR-Ensemble aus Wien. (Kleines Theater/dpk)